Ein kleiner Schnitt – ein großer Schritt

Abbau der Anlagensysteme startet mit erstem Teilsystem

Von den insgesamt rund 400 Systemen im Kernkraftwerk Brunsbüttel sind 29 stillgesetzt und warten auf die Freigabe zur Demontage. Abgebaut ist noch keines. Das ändert sich jetzt. Mit dem ersten Schnitt an einer Rohrleitung des Einspeisesystems wurde nach Abschluss vieler vorbereitender Arbeiten ein weiterer Meilenstein erreicht. Nun startet die Qualifizierung der Abbauverfahren und der einzelnen Schritte in den Freigabeverfahren, live am System. Im ersten Schritt geht es um Metalle mit messbarer Oberfläche. Die Atomaufsichtsbehörde hat hierfür die Genehmigung für den Abbau der ersten ca. 10 Tonnen an Systemkomponenten erteilt. Die Demontage des Einspeisesystems und der anschließende Freigabeprozess sollen als „Vorlage“ für den Abbau weiterer Systeme dienen, d.h. die Einhaltung der Anforderungen an die einzelnen Schritte im Abbau- und Freigabeverfahren, die Anwendung von Arbeitsanweisungen und die Anwendung des gültigen Standes von Wissenschaft und Technik werden an diesem Beispiel überprüft. Dieser Qualifizierungsschritt ist daher sowohl für Aufsichtsbehörde und Sachverständige als auch für die Kolleginnen und Kollegen im KKB von besonderem Interesse. Folgende Bilder dokumentieren die ersten Schnitte an den Rohrleitungen.


In dem abgetrennten Raum, in dem die ersten Abbauarbeiten durchgeführt werden, erfolgt eine Aerosolmessung.


Der Schnitt wird an der tiefsten Stelle der Leitung angesetzt. Auch wenn sie seit 2007 nicht mehr genutzt wurde, lässt sich nicht ausschließen, dass sich Restflüssigkeit in der Leitung befindet. Daher wird an dieser tiefsten Stelle eine kleine Auffangschale bereitgestellt.


Die ersten abgetrennten Leitungsstücke


Die Armatur wird entfernt und getrennt gelagert, da sie mit einem anderen Stoffstrom, der später qualifiziert wird, freigegeben wird.


In Stahlblechbehältern werden die ausgebauten Leitungsteile zwischengelagert, bis sie den Freigabeprozess durchlaufen.

Die Demontage der genehmigten Teile dauert voraussichtlich bis Mitte November. Die Arbeiten erfolgen unter Begleitung von Aufsichtsbehörde und Sachverständigen. Nach positivem Abschluss der Qualifizierung aller Schritte im Freigabeverfahren wird der Abbau der Systeme fortgesetzt.