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Presseschau vom 15.03.2023
Herzlich willkommen zur neuesten Ausgabe der Presseschau. Die Schwierigkeiten, die die Entsorgung des beim Rückbau deutscher Kernkraftwerke entstehenden Abfalls bereitet, sind weiterhin Thema in den Medien. Des Weiteren gibt es Nachrichten zu anderen Aspekten des Rückbaus deutscher Kernkraftwerke, eine Expertendiskussion zum Thema beherrschbare Risiken der Kernkraft sowie internationale Nachrichten. Wir wünschen viel Spaß bei der Lektüre:
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Die Konflikte rund um die Entsorgung des Bauschutts aus Kernkraftwerken haben nun auch Auswirkungen auf den Rückbau des KKW Philippsburg bei Karlsruhe. Bereits im Mai 2020 waren die Kühltürme des KKW zum Einsturz gebracht worden, doch auch fast drei Jahre später ist noch unklar, wo die dabei entstandenen Abfälle entsorgt werden sollen. Da die Lagerung auf dem Gelände des Kraftwerks zu Verzögerungen beim Rückbau führen kann, reichte Betreiber EnBW nun Klage am Verwaltungsgerichtshof Mannheim ein. Diese richtet sich gegen den Enzkreis, der sich weigert, den Bauschutt auf einer dortigen Deponie unterzubringen:
• SWR
Das schleswig-holsteinische Ministerium für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur erteilte am 8. März die Genehmigung zum Umgang mit radioaktiven Stoffen am Standort des KKW Brunsbüttel. Die Errichtung des Lagers für schwach- und mittelradioaktiven Abfall (LasmA) wurde parallel mit der Beantragung der Genehmigung im Jahr 2014 begonnen. Die Genehmigung gilt zunächst für 40 Jahre:
• MERKUR
Anlässlich des Jahrestags der Nuklearkatastrophe von Fukushima öffnete das Geesthachter Ehepaar Boll am 11. März ihr Kernkraft-Widerstandsarchiv. In diesem findet sich unter anderem eine Schrift, in der die Abschaltung des KKW Krümmel gefordert und der Rückbau als einfach und unkompliziert beschrieben wird. Ein Blick auf die Realität zeigt: Dem ist nicht so. Selbst acht Jahre nach Antragsstellung steht eine Rückbaugenehmigung immer noch aus, für den Rückbau selbst werden insgesamt ca. 15 Jahre einkalkuliert:
• LAUENBURGISCHE LANDESZEITUNG (Bezahlinhalt)
Als Reaktion auf die Forderung aus den Reihen der CDU, den Austausch der drei verbleibenden deutschen KKW mit Reaktoren modernerer Bauart in Erwägung zu ziehen, veröffentlichte das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) nun eine Studie, die zeigt, dass keines der aktuell zur Diskussion stehenden Kernkraftwerkmodelle sowohl wirtschaftlich als auch technisch sinnvoll sei. Außerdem drohe durch die Abschaltung zum 15. April hin kein Einbruch der Versorgungssicherheit:
Die baden-württembergische Gemeinde Neckarwestheim hat jahrzehntelang von dem dort angesiedelten KKW finanziell profitiert und so sind seitens der dortigen Bevölkerung mit der Stilllegung auch negative Gefühle verbunden. Die Reportage widmet sich der Geschichte des Kernkraftwerks, seinen Freunden und Gegnern, sowie der Frage, was beim und nach dem Rückbau mit dem Kraftwerk passieren wird:
• SÜDDEUTSCHE ZEITUNG (Bezahlinhalt)
Aktuelle Stimmen:
Als Teil des Formats 3 auf 1 analysieren und diskutieren Uwe Stoll, technisch-wissenschaftlicher Geschäftsführer der Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit, Rainer Klute, Vorsitzender der Pro-Atom-NGO Nuklearia e.V. und Armin Simon, Aktivist bei der Anti-Kernkraft-Organisation Ausgestrahlt, die Frage, ob die mit Kernkraft verbundenen Risiken mittlerweile beherrschbar sind:
Internationale News:
Belgien: Die belgische Regierung hat eine Untersuchung zur sicheren Versorgung des Landes mit Kernenergie in Auftrag gegeben. Dabei geht es in erster Linie um die Kernkraftwerke Tihange und Doel, in denen jeweils ein Reaktor eigentlich für Wartungsarbeiten ein Jahr lang vom Netz genommen werden sollte, nun aber bis 2035 ununterbrochen weiterbetrieben werden soll. Die Reaktoren, die aus den 1970er und 1980er Jahren stammen, sind gerade in Deutschland sehr umstritten:
Frankreich: In Reaktor 3 des französischen Kernkraftwerks Cattenom in der Region Lothringen sind weitere Risse entdeckt worden. Um die Durchführung weiterer Kontrollen und Reparaturen zu ermöglichen, wird der Reaktor vorerst vom Netz getrennt bleiben, Reaktor 2 des gleichen KKW ist bereits für Wartungsarbeiten ausgeschaltet. Da es seit 2018 immer wieder zu Sicherheitsbedenken in Bezug auf das Kraftwerk kam, fordert das rheinland-pfälzische Umweltministerium seine Abschaltung:
• SWR
Japan: Am 11. März 2023 jährte sich die Nuklearkatastrophe von Fukushima zum 12. Mal. Während das Unglück lange Zeit zur Folge hatte, dass sich sowohl gesellschaftlich als auch politisch viel Widerstand gegen die Energiegewinnung durch Kernkraft regte und es dadurch zu einem starken Herunterfahren kam, ist seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine und der dadurch ausgelösten Energieknappheit erstmals wieder die Mehrheit der Japaner für eine weitere Nutzung von Kernkraft:
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Presseschau vom 01.03.2023
Herzlich willkommen zur neuesten Ausgabe der Presseschau. Während der Stichtag zum endgültigen Ausstieg aus der Kernkraft am 15. April immer näher rückt, nehmen auch die Diskussionen dazu, ob dies die richtige Entscheidung ist wieder an Fahrt auf. Nachrichten gibt es außerdem zu einzelnen deutschen Kernkraftwerken und internationalen News. Wir wüschen viel Spaß bei der Lektüre:
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Am 22. Februar tagte der schleswig-holsteinische Landtag unter anderem zu der von der dortigen FDP gestellten Forderung, die Laufzeiten der verbleibenden Kernkraftwerke noch über den 15. April hinaus zu verlängern. Der in einer aktuellen Stunde diskutierte Vorschlag wurde von einer breiten Mehrheit abgelehnt. Neben Sicherheitsbedenken wurde auch die Tatsache, dass die Anlagen bereits alt und auf den Abbau ausgerichtet seien, als Grund für die Ablehnung genannt:
• NDR
Anderenorts forderten jedoch auch Organe anderer Parteien einen Weiterbetrieb der verbleibenden Kernkraftwerke. Laut Mittelstands- und Wirtschaftsunion der CDU und CSU sei ein diesbezüglicher Kurswechsel die beste Möglichkeit, die Versorgungssicherheit auch im nächsten Winter zu gewährleisten. Abgeschaltete KKW sollten ebenfalls wieder in Betrieb genommen werden, zudem müsse Deutschland wieder in die Forschung zu einer friedlichen Nutzung der Kernenergie einsteigen:
Während in Deutschland im April auch die letzten drei Kernkraftwerke vom Netz gehen werden, soll in Schweden der Bau neuer Kernkraftwerke wieder gesetzlich möglichgemacht werden; bestehende werden weiterbetrieben. An drei von diesen ist auch der deutsche Energiekonzern Uniper beteiligt. Da dieser im letzten Jahr verstaatlicht werden musste, ist der deutsche Staat damit also auch nach dem 15. April weiterhin als Erzeuger von Strom aus Kernkraft aktiv – ein Paradox, das aus Oppositionsreihen scharf kritisiert wird:
• FAZ (Bezahlinhalt)
Drei Wochen nach Abriss des ersten Kühlturms im stillgelegten KKW Biblis wurde am 23. Februar nun auch der zweite kontrolliert zum Einsturz gebracht. Das KKW befindet sich seit 2017 im Rückbau:
• SWR
Über 60 Personen versammelten sich bei Schweinfurt um gegen den Transport schwachradioaktiver Abfälle aus dem ehemaligen KKW Würgassen in das Zwischenlager Grafenrheinfeld zu protestieren. Grund für diese Verlagerung der Abfälle ist, dass es am Standort selbst keine Zwischenlagerkapazitäten gibt. Den ersten Transport dieser Art aus dem KKW Würgassen gab es Mitte Februar, Proteste hatten sich jedoch schon im Vorfeld formiert. Während die Betreiber von Kernkraftwerken für deren Stilllegung und Rückbau verantwortlich sind, obliegt die Zwischen- und Endlagerung der dabei anfallenden Abfälle beim Bund:
• BR
An zwei Presstrommeln im KKW Brunsbüttel wurden bei einer Inspektion jeweils zwei Korrosionen sowie ein Riss an einer der Trommeln festgestellt. Presstrommeln dienen der Volumenreduzierung von pressbaren Mischabfällen und werden im Feststofflager des KKW aufbewahrt, das zum Sperrbereich des Kraftwerks gehört. Der Vorgang wurde fristgerecht gemeldet und der Kategorie „N“ (Normalmeldung) zugeordnet. Die Inspektionen werden fortgesetzt:
Mitte Februar besuchte die ARD das Kernkraftwerk Brunsbüttel, um sich über den Stand der Abbauarbeiten zu informieren. Gesprächspartner war Herr Dr. Ingo Neuhaus. Die aus dem Besuch entstandene Reportage wurde am 28. Februar in der ARD-Sendung „Live nach neun“ gesendet. Den Beitrag finden Sie unter folgendem Link ab Minute 39:00:
• ARD
Internationale Nachrichten:
Polen: Im Rahmen des Besuchs von US-Präsident Biden in Warschau wurde wie geplant der Vertrag zwischen dem US-amerikanischen Konzern Westinghouse und dem staatlichen Unternehmen Polnische Atomkraftwerke unterzeichnet. Dies ist ein weiterer Schritt auf dem Weg zum Bau des ersten polnischen Kernkraftwerks, das 2033 ans Netz gehen soll. Fünf weitere sind geplant:
• ORF
Schweiz: Die GRÜNE Schweiz fordert in einem am 21. Februar eingereichten Antrag bei der nationalrätlichen Umweltkommission ein konkretes Datum für den Ausstieg aus der Kernkraft. Bis 2037 solle das letzte Kernkraftwerk, Leibstadt, vom Netz genommen werden. Anlass des Antrags war, dass in der Kommission bis Mittwoch der sogenannte Mantelerlass diskutiert wurde, der als Vorlage zur Sicherung der Schweizer Stromversorgung dient. Aktuell gibt es in der Schweiz kein festes Ausstiegsdatum, die Kernkraftwerke dürfen so lange am Netz bleiben, wie sie als sicher eingestuft werden und auch der Bau neuer Kraftwerke wird in Betracht gezogen.
In der Schweizer Politik findet der Antrag ebenfalls wenig Unterstützung: Zwar gaben mehrere Parteien an, ebenfalls den Ausbau erneuerbarer Energien priorisieren zu wollen, doch ein abrupter Ausstieg aus der Kernkraft wird als Gefährdung der Versorgungssicherheit gesehen:• BERNER ZEITUNG (Bezahlinhalt)
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Presseschau vom 15.02.2023
Herzlich willkommen zur neuesten Ausgabe der Presseschau. Nachrichten gibt es diese Woche unter anderem zum KKW Emsland, das nach der Neuanordnung der Brennelemente nun wieder an das Netz angeschlossen ist, sowie zum Rückbau des KKW Biblis, dessen erster Kühlturm planmäßig zum Einsturz gebracht wurde. Das Thema der Entsorgung der Rückbauabfälle aus Kernkraftwerken wird ebenfalls nach wie vor in den Medien thematisiert. Des Weiteren erwarten Sie wie immer internationale Nachrichten. Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei der Lektüre:
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Nachdem die Frage der Entsorgung der schwachradioaktiven Abfälle aus dem KKW Würgassen (NRW) die letzten Monate für viele Unstimmigkeiten gesorgt hat, ist die Wahl nun fest auf eine Deponie in Grafenrheinfeld gefallen. Die ersten Transporte wird es Mitte Februar geben:
Auf dem Gelände des KKW Würgassen soll außerdem ein mögliches Logistikzentrum für das geplante Endlager im niedersächsischen Schacht Konrad entstehen. Gegen diesen Plan, der laut BGE zehn Jahre Zeit sparen würde, sprechen sich lokale Organisationen aus:
• TAZ
RWE-Chef Markus Krebber hält die drei sich weiterhin am Netz befindenden Kernkraftwerke für nicht ausschlaggebend bei der Stromversorgung. Im gesamteuropäischen Kontext machen sie keinen Unterschied, so Krebber. Dies sei einer der Gründe, warum an dem für April geplanten Ausstieg festgehalten wird:
Auf dem Gelände des sich seit 2017 im Abriss befindenden KKW Biblis werden aktuell 108 Castoren mit hochradioaktiven Abfällen zwischengelagert. Diese Lagerung ist nur bis 2046 genehmigt, ein Endlager wird jedoch erst ab 2050 zur Verfügung stehen. Die Arbeitsgemeinschaft „Sicheres Zwischenlager Biblis“, die mit der bundeseigenen Gesellschaft für Zwischenlagerung (BGZ) kooperiert, fordert nun vor allem einen transparenten Umgang mit der Situation. Ein kontinuierlicher Dialog mit der Bevölkerung sei zwingend notwendig:
• ECHO ONLINE (Bezahlinhalt)
Das Kernkraftwerk Emsland, das vom 21.01. bis zum 06.02. zeitweise vom Netz ging, um eine Neuanordnung der Brennelemente zu ermöglichen, ist nun wieder in Betrieb genommen worden. Neue Brennelemente wurden nicht eingesetzt:
• NDR
Der bayerische SPD-Landeschef Florian von Brunn fordert den Bau großer Batteriespeicher in Bayern und schlägt die Gelände abgeschalteter Kernkraftwerke als Standorte vor. Die bieten nicht nur die notwendigen Flächen, so von Brunn, sondern verfügen auch bereits über Netzanschlüsse und die notwendige Übertragungskapazität:
Im KKW Biblis, das 2011 stillgelegt wurde und sich seit 2017 im Rückbau befindet, wurde am 02. Februar der erste von vier Kühltürmen gezielt zum Einsturz gebracht. Der zweite Turm aus Block A soll ebenfalls noch im Februar zu Fall gebracht werden:
• SWR
Im KKW Brunsbüttel wurde am 3. Februar bei einem regelmäßigen Anlagenrundgang eine Kleinleckage an einer Nebenkühlwasserleitung festgestellt. Das Leck wurde umgehend abgedichtet, die Instandsetzung wird vorbereitet. Die Presseinformation zu diesem meldepflichtigen Ereignis, das der Kategorie „N“ (Normalmeldung) zugeordnet wurde, finden Sie hier:
Aktuelle Stimmen:
Wirtschaftsjournalist Nikolaus Piper berichtet von der Anti-Atomkraft-Bewegung der 70er und 80er Jahre, der sich im Wandel befindenden Priorisierungen von Sicherheit und Klima und seinen sich verändernden Einstellungen zum Thema Kernkraft. Die Bewegung, der Sicherheitsbedenken zugrunde lagen, fokussierte sich anfangs nicht auf die Kernkraft selbst, sondern in erster Linie auf die Kühltürme und den durch sie produzierten Nebel. Erst später wurde die Angst vor nuklearen Unfällen zentral. Doch auch damals gab es bereits Wissenschaftler, die davor warnten, statt Kernkraft den Kohleabbau voranzutreiben, da diese Art der Energiegewinnung weitreichende Folgen für das Klima hätte:
• SÜDDEUTSCHE ZEITUNG (Bezahlinhalt)
Internationaler Blick:
Frankreich: Um die Versorgungssicherheit auch in Zukunft sicherstellen zu können, plant Frankreich den Bau neuer Kernkraftwerke. Bei diesen handelt es sich um Druckwasserreaktoren der neuen Generation EPR 2 – zwei davon sollen bis Mitte des kommenden Jahrzehnts auf dem am Ärmelkanal gelegenen Gelände in Penly entstehen. Diese Art Reaktor soll durch eine einfache Bauweise und weniger Schweißnähte besonders preiswert Strom produzieren. Kritiker sehen darin Sicherheitsrisiken:
• HANDELSBLATT (Bezahlinhalt)
Belgien: Nach 40 Jahren Laufzeit wurde am 01. Februar Block 2 des belgischen Kernkraftwerks Tihange abgeschaltet. Das Kraftwerk, das sich in der Nähe von Lüttich befindet, war aufgrund zahlreicher Pannen eines der umstrittensten Kraftwerke Europas. Auch die deutsche Stadt Aachen als auch die Bundesregierung hatten in der Vergangenheit mehrfach eine Stilllegung der belgischen KKW aus den 70ern und 80ern gefordert:
Belgien: Die belgische Regierung lässt prüfen, ob die drei ältesten Reaktoren des Landes, die sich seit 1975 am Netz befinden, bis 2027 weiterbetrieben werden können. Ursprünglich sollten diese 2025 abgeschaltet werden:
• FOCUS
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Presseschau vom 01.02.2023
Herzlich willkommen zur neuesten Ausgabe der Presseschau. Das KKW Emsland wurde kurzzeitig vom Netz genommen, um eine Neuanordnung der Brennelemente zu ermöglichen. Außerdem erwartet Sie weiterhin eine mediale Thematisierung der Laufzeitverlängerung der drei verbleibenden KKW sowie internationale Nachrichten. Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei der Lektüre:
Hinweis auf Bezahlinhalte: Die Nutzung einzelner Beiträge könnte kostenpflichtig sein.
Um den Weiterbetrieb des KKW Emsland bis April 2023 zu ermöglichen, ist eine Umgruppierung der Brennelemente nötig. Für diese Maßnahme wurde das Kraftwerk am 21.01. heruntergefahren. Voraussichtlich wird es wieder Anfang Februar ans Netz gehen:
Am gleichen Tag, an dem das KKW Emsland vorrübergehend heruntergefahren wurde, demonstrierten in Lingen 115 Menschen gegen den geplanten Weiterbetrieb des Kernkraftwerks bis April:
• NDR
Auf dem Gelände des bereits 1988 vom Netz genommenen KKW Mülheim-Kärlich in Rheinland-Pfalz sollen nun ein Hotel und eine Eventlocation mit Oldtimer-Dauerausstellung entstehen. Der Nachnutzung ehemaliger Kernkraftwerkgelände kommt seit geraumer Zeit großes Interesse zu:
• RHEIN-ZEITUNG (Bezahlinhalt)
Wirtschaftsweise Veronika Grimm und die Stadtwerke plädieren für den Weiterbetreib der drei verbleibenden deutschen Kernkraftwerke, darunter das KKW Emsland. Als Grund wird in erster Linie die Gewährleistung der Versorgungssicherheit im Winter 2023/24 zitiert:
• SHZ (Bezahlinhalt)
Am 26. Januar war der NDR im KKW Brunsbüttel zu Gast, um mit dem technischen Geschäftsführer der VENE, Dr. Ingo Neuhaus, über die in Bezug auf die Entsorgung der beim Rückbau anfallenden Abfälle existierenden Schwierigkeiten zu sprechen. Obgleich alle aus Kernkraftwerken stammenden Materialien vor der Entsorgung freigemessen werden müssen, findet sich keine Deponie, die bereit ist, die des KKW Brunsbüttel anzunehmen. Mehr darüber erfahren Sie im Schleswig-Holstein Magazin und im NDR-Hörfunk:
• NDR (Fernsehbeitrag)
• ARD (Kurzversion Fernsehbeitrag)
• NDR (Hörfunk-Beitrag)
Aktuelle Stimmen:
Niedersachsens Energieminister Christian Meyer (Bündnis 90/Die Grünen) erläutert, warum er den Weiterbetrieb des KKW Emsland über den 15. April hinaus ablehnt:
• NOZ (Bezahlinhalt)
Internationaler Blick:
Polen: Im Dorf Choczewo an der polnischen Ostseeküste soll Polens erstes Kernkraftwerk entstehen. Während Befürworter darin große wirtschaftliche Chancen für die Region und einen wichtigen Schritt in Richtung Dekarbonisierung sehen, fürchten Gegner die Auswirkungen des Baus auf die dortige Natur. Politisch gesehen schlagen sich diese Sorgen aktuell nicht nieder; alle relevanten Parteien befürworten den Einstieg in die Kernkraft:
Schweiz: Der sich seit dem 01.01.2023 im Amt befindende Bundesrat Albert Rösti (SVP) plant, klimafreundliche Energiegewinnung zu priorisieren. Während er hier besonders den Ausbau von Wasserkraft und Photovoltaik anstrebt, hält er momentan auch eine stärkere Förderung von Kernkraft für notwendig. Diese gewährleiste die Versorgungssicherheit in der Übergangsphase zu einer rein auf Erneuerbaren aufbauenden Energieversorgung:
• NZZ
Frankreich: 16 der zwischenzeitlich abgeschalteten Reaktoren sind wieder am Netz. Diese früher als erwartet eingetretene Entwicklung führt nun auch zur Entspannung der Lage auf dem deutschen Markt. Im Sommer und Herbst waren es unter anderem die Ausfälle in den französischen Kernkraftwerken gewesen, die den Strompreis in die Höhe getrieben hatten. Komplette Entwarnung gibt es jedoch noch nicht: Es wird eine Weile dauern, bis die neuen Preise bei den Verbrauchern ankommen und auch die Überalterung der französischen KKW bereitet weiterhin Sorgen: