Herzlich willkommen zur neuesten Ausgabe der Presseschau. In der heutigen Ausgabe geht es um den Anstieg des Stromimports in Deutschland seit dem Ausstieg aus der Kernenergie, den „Dual Fluid Reactor“, einen neuartigen Kernreaktor entwickelt von zwei deutschen Physikern, und deren Plan einen Demonstrationsreaktor in Ruanda zu bauen und der Bürgermeister der ukrainischen Stadt Enerhodar äußert sich besorgt über das Kernkraftwerk Saporischschja. Die polnische Regierung plant den Bau von 79 SMRs bis 2038 und weitere internationale Nachrichten erwarten Sie aus Tschechien und den USA. Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei der Lektüre.

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Bei einer Führung über das Gelände des Kernkraftwerk Krümmel am vergangenen Sonntag im Rahmen der Tage der Industriekultur konnten Besucher mehr über die Historie des KKK und den Rückbau erfahren. Karsten Wulff erzählte den Interessierten neben Anekdoten, weshalb er in diesem Jahr nicht mehr mit einer Rückbaugenehmigung rechnet und welche Ideen es bereits für die Nachnutzung des Geländes gibt:

Lauenburgische Landeszeitung (Bezahlinhalt)

Seit Abschaltung der letzten Kernkraftwerke in Deutschland steigt der Stromimport hierzulande an. Ein Drittel des importierten Stroms stamme aus Kernenergie, hauptsächlich aus Frankreich. Die Sorge vor Abhängigkeit sei aber unbegründet, denn Deutschland habe auch vor dem Kernenergie-Aus Strom importiert. Außerdem sei Im- und Export von Energie bedingt durch die Preise am Energiemarkt und damit vor allem eine wirtschaftliche Entscheidung. Nichtsdestotrotz sind die Forderungen nach dem Wiedereinstieg in die Kernenergie noch nicht verstummt:

Frankfurter Rundschau

Deutsche Physiker haben in Berlin ein theoretisches Konzept eines neuartigen Kernreaktors entwickelt. Dem sogenannte „Dual Fluid Reactor“ lieget der Kernbrennstoff nicht in Form fester Brennstäbe, sondern in Form zweier Flüssigkeiten vor, die für eine Selbstregulierung des Reaktors sorgen und damit mehr Sicherheit bieten sollen als herkömmliche Kernreaktoren. Mehr über die Funktionsweise der Technologie und den Plan einen Demonstrationsreaktor in zwei bis drei Jahren in Ruanda in Betrieb zu nehmen, lesen Sie hier:

Welt (Bezahlinhalt)

Aktuelle Stimmen:

Das ukrainische Kernkraftwerk Saporischschja ist von russischen Soldaten besetzt. Jetzt warnt Dmytro Orlow, Bürgermeister von Enerhodar, in der das Kraftwerk steht, vor einem steigenden Unfallrisiko der Anlage. Seit September habe es sechs Zwischenfälle mit unterbrochener Stromversorgung gegeben. Nachdem drohenden Kühlwassermangel aufgrund eines zerstörten Staudamms haben die russischen Besetzer laut der IAEA die Versorgung mit Kühlwasser wieder sichergestellt:

FAZ

Internationale Nachrichten:

Polen: Neben dem Bau von herkömmlichen Kernkraftwerken plant das Nachbarland 2026 mit dem Bau von Small Modular Reactors, kleinen Kernkraftwerken, die in Industrien und nicht an den Standorten gefertigt werden, zu beginnen und 79 dieser SMRs bis 2038 zu bauen. So möchte die polnische Regierung den Ausbau der Kernenergie beschleunigen, um den steigenden CO2-Preisen aus dem Weg zu gehen und saubere Energie ohne Abhängigkeit von Wind und Sonne zu ermöglichen. Der Zeitplan ist eng und die Finanzierung noch nicht geklärt:

Handelsblatt (Bezahlinhalt)

Tschechien: Das Kernkraftwerk Temelin wird künftig nicht mehr einmal jährlich, sondern alle 18 Monate für den Wechsel der Brennelemente und Unterhaltungsarbeiten heruntergefahren. Grund dafür ist die Verwendung verlangsamter Brennelemente. Das Kraftwerk, dass sich nur unweit der deutschen und österreichischen Grenze befindet, besteht sowohl amerikanischer als auch russischer Technik und gilt daher als störanfällig:

Tagesspiegel

USA: Der Import russischen Urans in die USA habe trotz Sanktionen einen neuen Höchststand seit 2005 erreicht. Der New York Times zufolge kommen etwa ein Drittel des in die USA importierten Urans aus Russland. Warum die USA damit auch indirekt den russischen Militärappart unterstützt, lesen Sie in diesem Artikel:

Merkur

 

 

 

Herzlich willkommen zur neuesten Ausgabe der Presseschau. In der heutigen Ausgabe geht es um die Forderungen mehrerer Parteien, den Rückbau in Deutschland zu stoppen, die klare Haltung des Bundeskanzlers zum Ende der Kernenergie in Deutschland und die Ankündigung Italiens wieder in die Kernkraft einzusteigen. Sie erfahren außerdem mehr über die „Dear Greenpeace“ Kampagne der Umweltbewegung RePlanet. Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei der Lektüre.

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Erneut spricht sich die FDP gegen das Ende der Kernenergie in Deutschland aus. Grund dafür sei unter anderem die „angespannte Lage auf dem Strommarkt“. Außerdem könne man Diskussionen um Subventionen wie die des Industriestrompreis mit dem Stopp des Rückbaus vermeiden. Grünen-Umweltministerin Steffi Lemke hält dagegen:

Tagesspiegel

Die Umweltbewegung „RePlanet“ wendet sich mit ihrer Kampagne „Dear Greenpeace“ an die NGO, um sich gegen deren Bemühungen zu stellen, die EU an der Einstufung von Kernenergie als umweltfreundlich, zu hindern:

Welt

Aktuelle Stimmen:

Im „Interview der Woche“ mit dem Deutschlandfunk äußert sich Olaf Scholz klar zum Ende der Kernkraft in Deutschland nachdem aus FDP, CDU und AfD erneut Forderungen für den Stopp des Rückbaus laut wurden. Das gesamte Interview mit dem Bundeskanzler können Sie hier nachlesen:

DEUTSCHLANDFUNK

Internationale Nachrichten:

Frankreich: Der Atomstrom aus Frankreich könnte bald teurer werden. Bisher bezog das Land Uran zu günstigen Preisen aus der ehemaligen französischen Kolonie, dem Niger. Der im Juli dieses Jahres erfolgte Regierungsputsch könnte nun zu höheren Uranpreisen führen, die wiederum die Preise für Atomstrom steigen lassen. Weshalb das Auswirkungen auf den gesamten europäischen Strommarkt haben wird, lesen Sie hier:

Frankfurter Rundschau

Schweden: Erst Anfang August hatte das Land den Ausbau der Kernkraft angekündigt und dies mit einer Pressemitteilung auf der Website der Regierung schriftlich festgehalten. Nun ist diese Meldung verschwunden und das, wirft Fragen auf. Grund dafür könnten Schwierigkeiten in der Realisierung des Plans sein. Welche das konkret sind können Sie hier nachlesen:

Handelsblatt

Italien: 1990 wurde das letzte Kernkraftwerk Italiens abgeschaltet. Wie schon in der Vergangenheit durch den Energieminister, Gilberto Pichetto Fratin, kündigt nun auch der Infrastrukturminister Matteo Salvini, die Rückkehr zur Kernenergie in zehn Jahren an. Doch das könnte länger dauern:

Tagesspiegel (Bezahlinhalt)

Finnland: Auf der Insel Olkiluoto wird das weltweit erste Endlager für verbrauchten Kernbrennstoff gebaut. Eingehende Untersuchungen bewiesen, dass sich das Grundgestein auf der Insel für die Lagerung von Kernenergieabfällen eigne. Geplant ist die Aufnahme erster abgebrannter Brennelemente Mitte dieses Jahrzehnts.

Vattenfall

 

 

 

Herzlich willkommen zur neuesten Ausgabe der Presseschau. Der Beginn der Verklappung des Kühlwassers aus dem japanischen KKW Fukushima Daiichi am 24.8.2023 fordert aktuell große mediale Aufmerksamkeit ein. Darüber hinaus finden Sie Beiträge zu stillgelegten deutschen Kernkraftwerken sowie weiteren internationalen Nachrichten. Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei der Lektüre.

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In einem offenen Brief an den niedersächsischen Umweltminister Christian Meyer wurden anonyme Vorwürfe zum Rückbau des Kernkraftwerks Unterweser veröffentlicht. In dem Brief, der von der Kernkraftgegner-Gruppe Arbeitskreis Wesermarsch stammt, wurde ein gesetzeswidriger Umgang mit radioaktiven Reststoffen seitens des Landkreises kritisiert. Das Betreiberunternehmen Preussen Elektra wehrt sich gegen die Vorwürfe und spricht von Verleumdung. Bereits im April hatte es ähnliche Vorwürfe gegen das Unternehmen gegeben, damals konnten bei einer unangekündigten Kontrolle keine Hinweise darauf gefunden werden, dass diese eine Basis hatten:

NDR

Das stillgelegte Kernkraftwerk Brokdorf im schleswig-holsteinischen Kreis Steinburg produziert seit 2021 keinen Strom mehr. Während es sich noch in Betrieb befand, konnte das KKW auch Teile seines eigenen Bedarfs decken, doch auch für den Rückbau, der für die nächsten 15 bis 20 Jahre angesetzt ist, benötigt das Kraftwerk weiterhin Strom und Wärme. Dafür plant Hauptbetreiber Preussen Elektra nun ein neues Kraftwerk in unmittelbarer Nähe des alten zu bauen, laut eigenen Angaben wird dieses aus zwei Blockheizkraftwerken und drei Warmwasserkesseln bestehen. Die Fertigstellung ist für August 2024 geplant:

NDR

Die Gesellschaft für Zwischenlagerung (BGZ) ist deutschlandweit für die Zwischenlagerung schwach- und mittelradioaktiver Abfälle stillgelegter Kernkraftwerke verantwortlich. Geplant ist nun auch eine Übernahme des bislang von Vattenfall geführten Zwischenlagers für Brennelemente sowie dem sich aktuell im Bau befindenden neuen Zwischenlagers am Standort Brunsbüttel. Die Übernahme erfolgt, sobald das zuständige Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) die Aufbewahrungsgenehmigung erteilt. Anlässlich dieses Vorhabens besuchte die neue Vorsitzende der BGZ-Geschäftsführung, Bettina Hesse, das KKB und tauschte sich mit dem Brunsbütteler Bürgermeister Martin Schmedtje über das Vorhaben aus. Beide Parteien sprachen sich für einen transparenten Umgang und einen kontinuierlichen Austausch aus:

BGZ

Aktuelle Stimmen:

Die Entscheidung der japanischen Regierung, das aufbereitete Kühlwasser aus dem abgeschalteten Kernkraftwerk Fukushima Daiichi in den Pazifik zu leiten, hat sowohl national als auch international viel Kritik auf sich gezogen. Im Gespräch mit dem Deutschlandfunk äußert sich nun die bei der Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit angestellte Medizinphysikerin Lorena Hentschel zu dem tatsächlichen Risiko, das dieses Vorgehen mit sich bringt. Dieses sei kaum vorhanden – das Wasser sei abgesehen vom hohen Salzgehalt selbst als Trinkwasser unbedenklich:

DEUTSCHLANDFUNK

Journalist und Leiter der Umweltredaktion des Deutschlandfunks Georg Ehring vertritt ebenfalls die Meinung, das Ableiten des Kühlwassers aus dem Kernkraftwerk Fukushima Daiichi sei ein notwendiger Schritt und die sicherste Option, mit dem Kühlwasser umzugehen. Dennoch sei es ein weiteres Zeichen, dass Kernkraft im Allgemeinen auch über den eigentlichen Betrieb der Kraftwerke hinaus große ökologische Konsequenzen habe, die an vielen Punkten ein menschliches Ermessen überschreiten. In seinem Kommentar diskutiert der Redakteur die internationale, sowie die deutsche Herangehensweise an das Thema und einen möglichen weiteren Ausbau bzw. Wiedereinstieg in die Kernkraft:

DEUTSCHLANDFUNK

Internationale Nachrichten:

Japan: Japan hat am 24.8.2023 mit der Ableitung aufbereiteten Kühlwassers aus der Ruine des Kernkraftwerks Fukushima Daiichi in den Pazifik begonnen. Die Reaktoren des Kernkraftwerks, das 2011 durch einen Tsunami stark beschädigt worden war, müssen auch 12 Jahre nach dem Unglück weiterhin gekühlt werden. Das dabei verwendete Kühlwasser wurde bislang auf dem Gelände des Kernkraftwerks gelagert, doch nun geht der Platz in den dafür vorgesehenen Tanks aus. Ein Aufstellen weiterer Tanks würde die laufenden Stilllegungsarbeiten behindern, so die japanische Regierung. Die Verklappung der bisher angefallenen 1,3 Millionen Tonnen Kühlwasser wird etwa 30 Jahre dauern. Der Betreiberkonzern Tepco versichert, dass durch die Ableitung keinerlei gesundheitliche Risiken bestünden, da das Kühlwasser aufbereitet und die Tritiumkonzentration auf ein Vierzigstel der nationalen Sicherheitsnorm abgesenkt werde. Trotzdem gibt es sowohl national als auch international Kritik an dem Vorhaben: zwar werde das Kühlwasser verdünnt, doch die Gesamtmenge an radioaktiven Stoffen bleibe trotzdem im Meer erhalten:

EURONEWS

Asien: Während sich Betreiberkonzern Tepco erleichtert zeigt, nun das Kühlwasser aus dem KKW Fukushima Daiichi ins Meer leiten zu dürfen, werden gerade in Ländern der Pazifikregion Proteste laut. In Südkorea, das die Einfuhr von Meeresfrüchten aus der Region Fukushima schon seit 2013 verbietet, gab es Protestaktionen von Bürger- und Umweltgruppen und das malaysische Gesundheitsministerium prüft nun „Hochrisiko-Lebensmittel aus Japan“. Insbesondere die chinesische Regierung reagiert verärgert: Am Donnerstag kündigte der größte Handelspartner Japans einen vollständigen Importstopp von Fisch und Meeresfrüchten aus Japan an, die Regierung sprach von einer Sabotage des Ökosystems:

SÜDDEUTSCHE ZEITUNG

Frankreich: Erstmals ist die Laufzeit eines französischen Kernkraftwerks auf 50 Jahre verlängert worden. Der Reaktor Tricastin 1, der sich im südfranzösischen Département Drôme befindet, hatte 1980 den Betrieb aufgenommen, die Abschaltung ist demnach für Dezember 2030 geplant. Bislang umfassten die Prüfungen von Kernkraftwerken durch die Atomsicherheitsbehörde (ASN) lediglich einen Betriebszeitraum von 40 Jahren, doch mit dem neu verstärkten Vorhaben, die Kernkraft in Frankreich zu fördern, sind nun neben dem Bau von 14 neuen Kernkraftwerken auch Laufzeitverlängerungen für die bereits bestehenden Reaktoren geplant:

RND

Slowakei: Die Slowakei verfügt über fünf Reaktoren, die ihre Brennstäbe bislang ausschließlich aus Russland bezogen. Um sich nun von russischen Lieferungen unabhängig zu machen, gab die teilstaatliche Betreiberfirma Slovenske elektrarne am 25.8. nun bekannt, einen Vertrag mit der US-Amerikanischen Firma Westinghouse unterschrieben zu haben. Dieses Vorhaben war schon vor einiger Zeit angekündigt worden. Nun müssen die Brennelemente noch im Rahmen eines Lizenzierungsverfahrens von slowakischen Behörden auf ihre Eignung für die Kernkraftwerke sowjetischen Typs geprüft werden:

YAHOO!FINANZEN

 

 

 

Herzlich willkommen zur neuesten Ausgabe der Presseschau. Im Sommerinterview forderte Markus Söder erneut eine Rückkehr zur Kernkraft. In Deutschland und im Ausland finden wir weitere Stimmen aus dem Bereich Wirtschaft und Energie zum Thema Kernenergie. Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei der Lektüre:

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Im ARD-Interview forderte Bayerns Ministerpräsident Söder u.a. erneut eine Rückkehr zur Kernkraft. Das ganze Interview finden Sie hier:

Tagesschau (Videobeitrag)

Aktuelle Stimmen behaupten, dass der zunehmende Strom-Import mit dem Ausstieg aus der Kernenergie zusammenhängt. Im Artikel wird dieses Verhältnis unter die Lupe genommen:

Frankfurter Rundschau

Im Netz liest man gerade viel von einem Vergleich zwischen der Wind- und Kernenergie. Im Artikel wird das genauer geprüft. Ob der Vergleich überhaupt sinnvoll ist oder nicht, lesen Sie hier:

GEO

Aktuelle Stimmen:

In einem Handelsblatt-Artikel liefern zehn Ökonom:innen ihre Vorschläge für mehr Wachstum der deutschen Wirtschaft. Zu den Vorschlägen gehören u.a. eine Kraftwerk-Allianz mit Frankreich:

ExpertenTesten

Schweden: Das skandinavische Land setzt auf Kernenergie, um den Strombedarf der Klimawende zu decken. Zu den jetzigen drei Kernkraftwerken mit sechs Reaktoren könnten demnach zehn neue Reaktoren dazukommen:
Tagesschau

USA: Präsident Joe Biden erklärt Teile rund um den Grand Canyon in Arizona zu einem Nationaldenkmal, um dieses Gebiet vor dem Ausbau des Bergbaus zu schützen. Kritiker fürchten Einbußen beim Abbau von Uran und damit eine größere Abhängigkeit von russischen Uran-Importen.
Frankfurter Rundschau