Nils haben wir die junge Nilgans getauft, die vor wenigen Tagen in der Nisthilfe am Kamin des Kernkraftwerkes geschlüpft ist – ein weiteres Beispiel für das Zusammenwirken von Industrie und Naturschutz. Allerdings ist es nur durch das beherzte Engagement einzelner Kollegen gelungen, der jungen Familie einen Start ins Glück zu ermöglichen.
Warum ging es nur mit Unterstützung ? Gebrütet haben die Nilgänse am Kamin des Kernkraftwerkes, in der Nisthilfe, in welcher seit vielen Jahren Wanderfalken ihre Jungen zur Welt bringen. Was für die Wanderfalken kein Problem ist, bedeutet für die jungen Nilgänse eine echte Herausforderung: der Sprung aus 60m Höhe und das bereits am zweiten Lebenstag. Die Situation vor Ort ließ jedoch nur einen Sprung auf das 20m unter dem Nest liegende Dach zu, von dort gab es aber ohne fremde Hilfe kein Entkommen mehr. Hier kam das beherzte Eingreifen der Kollegen zum Tragen. Wichtig war es, in Hör-/Rufweite der Elterntiere zu bleiben, deren Rufe das Küken locken. Nilgänse gehören zu den sog. Nestflüchtern, die bereits nach sehr kurzer Zeit ihren Nistplatz verlassen und nahegelegene Gewässer aufsuchen. Geschützt durch die Höhe findet man solche Nistplätze immer wieder in Bäumen oder Nestern von anderen Greifvögeln. Ob Mut oder Leichtsinn hier der Antrieb ist, bleibt wohl ein Geheimnis.
Es war schon ein bewegender Moment, als es am Ende gelang, das Küken mit den Eltern zu vereinen – da waren sich die Retter Ingo Kirchhoff, Rolf Buchholz und Niclaas Rathjen einig.
Wanderfalken, die im Frühjahr ihre Jungen zur Welt bringen, haben bereits wieder „angeklopft“. Gilt es doch bereits zum Ende des Jahres wieder einen Nistplatz für die Brut im Frühjahr zu sichern.
Ansprechpartner: Ingo Kirchhoff