Herzlich Willkommen zu einer neuen Ausgabe der Presseschau, diesmal schon am Donnerstag. Diese Woche gibt es gleich mehrere Beiträge zu den KKWs Brunsbüttel und Krümmel sowie einige weitere nationale Artikel zu weiteren Kraftwerken und Aktivitäten der BGZ in Deutschland. Wir werfen außerdem einen Blick auf die Geschäftsentwicklung von Vattenfall und unternehmen Ausflüge nach Frankreich und Finnland.
Im seit 2007 abgeschalteten Kernkraftwerk Brunsbüttel ist es zu zwei meldepflichtigen Ereignissen gekommen. Beim ersten Ereignis wurden laut eines Berichts der shz bei der Reinigung im Inneren eines außer Betrieb genommenen Zwischenkühlers lose Kunststoffhülsen vorgefunden. Das zweite meldepflichtige Ereignis wurde bei einer Routineprüfung festgestellt. Weil eine Zuluftklappe nicht ordnungsgemäß öffnete, strömte den Angaben zufolge Luft aus den Räumen des Reaktorgebäudes in das Treppenhaus statt in Richtung Anlagenräume. Im Brandfall soll Rauch aus dem Treppenhaus abziehen und dieses als Flucht- und Rettungsweg dienen. Die Betreibergesellschaft ordnete die Ereignisse der Kategorie „N“ (Normalmeldung) zu und informierte die Atomaufsicht umgehend (Bezahlinhalt):
• SHZ
In der Nähe des Kernkraftwerks Krümmel kam es aufgrund der anhaltenden Trockenheit zu einem kleineren Flächenbrand auf ca. 1000 qm Waldgelände. Der Brand konnte ohne weitere Gefährdung schnell gelöscht werden, an den Löscharbeiten beteiligte sich neben örtlichen Wehren auch die Werksfeuerwehr des Kernkraftwerks, wie die Bergedorfer Zeitung berichtet:
Der schwedische Energieversorger Vattenfall, Betreiber der KKW Brunsbüttel und Krümmel, hat trotz der Corona-Krise im ersten Quartal 2020 seinen Gewinn erhöht. Vattenfall erklärte, es habe trotz der Covid-19-Pandemie seine Pläne und die Versorgung aufrechterhalten können. Zum positiven Ergebnis trugen neben höheren Betriebseinkünften auch ein Einmaleffekt durch die Übertragung von 11 Terawattstunden Reststrommengen aus dem Kernkraftwerk Krümmel an die Eon-Tochter PreussenElektra bei. Um die Zahlung weiterer Mengen stritten sich beide Seiten aktuell noch vor Gericht. Das Portal Finanztreff hat die Details:
Im Kernkraftwerk Brokdorf ist bei einem Probelauf eines Notstromdiesels eine Undichtigkeit im Abgassystem festgestellt worden. Die Leckage sei an einem Kompensator zwischen Zylinderaustritt und der Abgasrohrleitung aufgetreten, teilte die schleswig-holsteinische Reaktorsicherheitsbehörde mit. Die Routineprüfung des Notstromdiesels habe dennoch ohne Funktionseinschränkungen abgeschlossen werden können. Der defekte Kompensator sei inzwischen ausgetauscht worden, das Ereignis wurde als Meldung der Kategorie „N“ eingestuft, so die Süddeutsche Zeitung. Anders als die schleswig-holsteinischen Kernkraftwerke Krümmel und Brunsbüttel darf das KKW Brokdorf noch bis Ende 2021 Strom produzieren:
Im KKW Unterweser (KKU) ist Kurzarbeit auch während der Corona-Krise kein Thema, so NWZ Online. Die Baustellendichte sei zu gering für eine Ansteckungsgefahr, zitiert das Blatt den Kraftwerksleiter. Viele Bürokräfte arbeiteten aktuell im Heimbüro. Externe Besuche und Dienstreisen seien untersagt. Beim Betreiber PreussenElektra seien insgesamt neun Infizierte registriert worden – sowohl eigene als auch externe Mitarbeiter. Im KKU waren 3 Mitarbeiter betroffen:
Zwei getrennte Zwischenlager für radioaktiven Abfall gibt es auf dem Gelände des Atomkraftwerks Philippsburg. Dort ist die Stromproduktion eingestellt, doch die Bewirtschaftung strahlenden Materials ist in den Jahren des Rückbaus weiter nötig. Unter hohen Sicherheitsvorkehrungen würden die Reste aus der Kernkraft gelagert werden. Für den Betrieb und die Sicherheit der Halle ist seit Mitte April die bundeseigene Gesellschaft für Zwischenlagerung (BGZ) zuständig. Nach Angaben des Unternehmens seien derzeit 14 Personen in der Halle beschäftigt. Es könnten später bis zu 22 Mitarbeiter werden, so die Bruchsaler Rundschau:
Block 1 des umstrittenen Meilers im französischen Cattenom ist wieder in Betrieb genommen worden. Der Reaktor war wegen Wartungsarbeiten abgeschaltet worden. Die Blöcke 3 und 4 seien aktuell das nationale Stromnetz angeschlossen, so die Saarbrücker Zeitung. Block 2 ist seit dem 3. April 2020 wegen Wartungsarbeiten und eingehender Inspektionen planmäßig abgeschaltet:
Während Deutschland beim Klimaschutz auf erneuerbare Energien setzt, baut Finnland die Kernkraft aus. Atomstrom sei sicher, schaffe Arbeitsplätze und störe nicht in der Landschaft, so die Argumentation. Das Land habe als erste Nation weltweit angefangen, ein nukleares Endlager zu bauen. Das Lager mit Namen „Onkalo“ solle ab 2025 in einer Tiefe von 450 Metern den gesamten hochradioaktiven Müll Finnlands aufnehmen. Zurzeit, so das ZDF in seinem Beitrag, seien in Finnland vier Kernreaktoren am Netz. Zwei davon bei Loviisa im Südosten des Landes, die beiden anderen gehören zum Kernkraftwerk Olkiluoto im Südwesten nahe der Gemeinde Eurajoki:
• ZDF