Herzlich Willkommen zu einer neuen Ausgabe der Presseschau. In den letzten zwei Wochen befassten sich die Medien intensiv mit dem Status der Rückbauprojekte deutscher Kernkraftwerke und aktuellen Entwicklungen in den noch aktiven Werken. Abgerundet wird die Auswahl in dieser Woche mit einem Feature über eine Mitarbeiterin des KKW Brokdorf, die neben ihrem Job als Ingenieurin im Werk eine Farm in Tansania betreibt.
Im Kernkraftwerk Krümmel ist ein Notstromtransformator vorübergehend ausgefallen. Ursache für den Ausfall sei laut Herzogtum Direkt ein defektes Auslösegerät in der Temperaturüberwachung des Transformators gewesen. Dies teilte die schleswig-holsteinische Reaktorsicherheitsbehörde (Energiewendeministerium) demnach in Kiel mit. Nach dem Auswechseln des defekten Bauteils gegen ein Reserveteil stand der Notstrom-Transformator noch am selben Tag wieder zur Verfügung. Die erforderliche Mindestreserve für die Notstromversorgung (zwei Notstromdiesel) sri zu jedem Zeitpunkt sichergestellt, da fünf weitere Notstromdiesel verfügbar waren. Die Atomaufsichtsbehörde hat eine Untersuchung der festgestellten Mängel eingeleitet. Mit der Begutachtung wurden Sachverständige des TÜV NORD aus Hamburg beauftragt. Die Betreibergesellschaft hat der Reaktorsicherheitsbehörde die Feststellungen rechtzeitig als Meldepflichtiges Ereignis der Kategorie N („Normal“) gemeldet:
Der Bau des Zwischenlagers Luna am Kernkraftwerk Unterweser (KKU) wird möglicherweise noch im April, spätestens aber Anfang Mai beginnen. Dieses Lager nimmt schwach- und mittelradioaktive Stoffe aus dem Rückbau der Anlage auf, der schon begonnen hat. Der Rückbau selbst hat schon im Februar begonnen, wenige Tage nach dem das niedersächsische Umweltministerium die Genehmigung erteilt hatte. Zunächst gehe es darum, Platz zu schaffen für Pufferlager und das neue Reststoffbehandlungszentrum, das von 2019 bis 2021 gebaut werden soll und in dem das Material aus dem Kontrollbereich für die Deponierung vorbereitet wird. NWZ online hat die Geschichte:
Der letzte laufende Reaktor des Kernkraftwerks Gundremmingen wurde für die Jahresrevision mit Brennelementwechsel vom Netz genommen. Dabei wird auch dem Hinweis auf einen Defekt nachgegangen. Bis voraussichtlich Mitte Mai werden laut B4B Schwaben neben routinemäßiger Wartungsarbeiten an Anlagenkomponenten und Sicherheitssystemen mehr als 400 wiederkehrende Prüfungen durchgeführt. Während der Revision kommen etwa 1.000 zusätzliche Fachkräfte von Partnerfirmen an den Standort. Sachverständige des TÜV überwachen den Revisionsablauf im Auftrag des Bayerischen Umweltministeriums:
•B4B WIRTSCHAFTSLEBEN SCHWABEN
Nach der Genehmigung des Rückbaus des KKW Grafenrheinfeld informiert Nordbayern.de über den Ablauf und die Dauer des jetzt anstehenden Abrisses der Anlage. Der Rückbau erfolge von innen nach außen, die dominierenden Gebäude inklusive der 143 Meter hohen Kühltürme würden erst ab dem Jahr 2033 abgetragen:
Die RNZ befasst sich mit dem Rückbau des KKW Obrigheim. Alle 342 abgebrannten und hochgradig radioaktiven Brennelemente aus Betriebszeiten (bis Mai 2005 war das Kraftwerk am Netz) seien aus der Anlage verschwunden. Fünf von Protesten begleitete Castortransporte über den Neckar waren dafür nötig. Im Zwischenlager in Neckarwestheim werden sie für die nächsten 40 Jahre oder solange, bis ein geeignetes gesamtdeutsches Endlager gefunden ist, geparkt:
Rund 300 Atomkraftgegner beteiligten sich an einer friedvollen Demonstration, die zum sechsten Mal in dieser Form rund um den Atommeiler in Brokdorf stattfand. Die Teilnehmer forderten laut SHZ die sofortige und endgültige Stilllegung der Anlage. Auch wenn sich nach der derzeit stattfindenden Revision im AKW Brokdorf die Korrosionen wieder im Normalbereich bewegen würden, wäre die Gefahr aufgrund fehlender Erkenntnisse über die Ursachen weiterhin gegeben.
• SHZ
Gut ein Jahr vor der geplanten Räumung des Abfalllagers Gorleben hat eine Inspektion ergeben, dass von den 1309 Fässern mit radioaktivem Müll 26 angerostet oder anderweitig beschädigt waren. Dies gehe laut Weser-Kurier aus einer Antwort des niedersächsischen Umweltministeriums auf eine Anfrage der Landtagsabgeordneten Miriam Staudte (Grüne) hervor. Die Fässer enthielten nicht nur Abfälle aus Atomkraftwerken, sondern beispielsweise auch schwach radioaktives Material aus Forschung und Industrie. Sie waren 1999 für eine Frist von 20 Jahren in Gorleben eingelagert worden und müssen laut Vertrag bis Juni 2019 entfernt werden:
Einer Mitarbeiterin des Kernkraftwerks Brokdorf widmet die SHZ ein Feature. Die Elektroingenieurin arbeite sechs Monate im Jahr im Prozessmanagement des Werkes, den Rest der Zeit betreibe sie eine Kaffeefarm in Tansania:
• SHZ