Presseschau vom 21.04.2017

Wir begrüßen Sie herzlich zu einer neuen Ausgabe der Presseschau. Fokus der Berichterstattung liegt diesmal auf aktuellen Rückbauvorhaben und den Status der noch in Betrieb befindlichen Kernkraftwerke, doch auch Beiträge zum Entsorgungspakt und zur Endlagersuche sind vertreten – genau so wie ein Statement zu den Kosten der Energiewende:

Unmittelbar bevorstehend ist die nächste Phase des Rückbaus des Kernkraftwerks Mülheim-Kärlich. Bereits in der kommenden Woche sollen laut SWR fünf Gebäude, darunter ein Bauwerk für die Aufbereitung von Rheinwasser sowie ein Notstandsgebäude abgerissen werden. In der Folge soll der prominente, 162 Meter hohe Kühlturm beseitigt werden:

SWR

Die Genehmigung für den Abbau des Blocks 1 des KKW Philippsburg wurde vom zuständigen Umweltministerium erteilt. Bereits im Mai könnten die ersten Arbeiten beginnen. Auch hier berichtet der SWR:

SWR

Rückbaustart auch in Neckarwestheim: Hier begann mit dem Ausbau eines symbolischen Teils des GKN I durch den Umweltminister Franz Untersteller und einen Vertreter des Betreibers EnBW die Demontage des 1976 in Betrieb gegangenen Werks. Die Stimme Heilbronn dokumentiert in ihrem Beitrag auch kritische Stimmen. Gegner des Rückbauverfahren würden einen „Billig-Abriss“ monieren, so das Blatt:

DIE STIMME

Weiterhin still steht das nach Wartungsarbeiten abgeschaltete Kernkraftwerk Brokdorf. Bei Routineüberprüfungen waren ungewöhnliche Oxydationsschichten an einigen Brennstäben entdeckt worden, nach deren Ursache geforscht werde. In der Zwischenzeit bleibe das Werk außer Betrieb. Dabei läuft laut SHZ täglich ein finanzieller Verlust von € 900.000 für den Betreiber auf:

SHZ

Gegen die Wiederinbetriebnahme von Brokdorf regt sich indes Protest. Natur- und Umweltschutzverbände riefen laut SHZ zu einer Demonstration für den 23. April auf, um sich gegen den aus ihrer Sicht risikobehafteten Betrieb des Werks zu wenden:

SHZ

Wieder am Netz ist das KKW Grohnde. Auch dort waren nach Wartungsarbeiten Oxydationsspuren gefunden worden, die jedoch vom zuständigen niedersächsischen Umweltministerium als unbedenklich eingestuft wurden. Der Branchendienst IWR berichtet weiter, dass derzeit drei von acht noch aktiven deutschen Kernkraftwerken still ständen, neben Brokdorf seien dies Neckarwestheim II sowie Philippsburg II:

IWR

Nachdem im vergangenen Jahr der Dialog zwischen dem schleswig-holsteinischen Umweltministerium und Initiativen und Gemeinden zur Frage der Entsorgung von schwach radioaktivem Abfall aus Kernkraftwerken gescheitert scheiterte, werfen diese Interessenvertreter dem Minister Dr. Robert Habeck nun mangelnde Transparenz im weiteren Verfahren vor. Laut Kieler Nachrichten werde das nun unter Ausschluss der Öffentlichkeit laufende Verfahren in Arbeitsgruppen kritisiert, auch dem Städte- und Gemeindetag (SGHT) wird mangelnde Kooperation vorgeworfen. SGHT und Ministerium widersprechen:

KIELER NACHRICHTEN ONLINE

Nach der Verabschiedung des Endlagersuchgesetzes durch Bundestag und Bundesrat beginnt die Suche nach einer dauerhaften Lagerstätte für Atomabfälle nun auch im Norden. Die Lübecker Nachrichten schildern, welche Standorte in Norddeutschland Gegenstand der Überprüfung auf Geeignetheit werden könnten und lassen örtliche Lokalpolitiker dazu zu Wort kommen:

LÜBECKER NACHRICHTEN ONLINE

„Kostenmäßig aus dem Ruder gelaufen“ sei die Finanzierung der Energiewende, zitiert FOCUS den Chef des Energieversorger RheinEnergie Dieter Steinkamp. Steuern, Umlagen und Entgelte machten inzwischen fast die Hälfte des Strompreises aus und verteuerten Strom für Verbraucher unverhältnismäßig. Der Manager fordert eine „komplette Neugestaltung“ der Finanzierung der Energiewende:

FOCUS ONLINE