Presseschau vom 20.07.2018

Herzlich Willkommen zu einer neuen Ausgabe der Presseschau. Dieses Mal haben sich verschiedenste Medien mit Rückbauthemen wie zum Beispiel dem Bau einer Lagerhalle für schwachradioaktives Material am Kernkraftwerk Grafenrheinfeld oder dem Start des öffentlichen Beteiligungsverfahrens für den geplanten Rückbau des KKK beschäftigt, dazu Kritisches vom Deutschlandfunk und eine weitere Perspektive für den Standort Brunsbüttel.

 

Für den geplanten Rückbau des Kernkraftwerks Krümmel in Geesthacht startet das Energieministerium in Kiel nun das öffentliche Beteiligungsverfahren. Ende des Jahres sei dann ein Erörterungstermin geplant, berichten die Kieler Nachrichten. Dabei wird auch das Vorhaben von Betreiber Vattenfall öffentlich bekannt gegeben, ein Lager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle zu errichten und zu betreiben. „Der Strahlenschutz steht auch bei der Stilllegung und dem Abbau eines Kernkraftwerks immer im Vordergrund“, zitiert das Blatt den Minister Dr. Robert Habeck (Grüne). Ende des Jahres sei dann ein Erörterungstermin geplant. „Durch solche Meilensteine bringen wir den Atomausstieg für jedermann sichtbar auf die Zielgerade“, so Habeck:

KIELER NACHRICHTEN

Auch der NDR berichtet, u.a. mit einem Radio-Beitrag, der online abrufbar ist. Dort finden auch Gegner des zu errichtenden Standortzwischenlagers zu Wort:

NDR

Zu einem Gespräch mit Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (SPD) kamen Vertreter der Bürgerinitiative (BI) „DepoNIE Käseburg“ und des Arbeitskreises Wesermarsch in Varel zusammen. Themen waren laut eines Berichts der NWZ u.a. die Klage gegen die Rückbaugenehmigung des KKW Unterweser und die Freimessungsregelung und das 10-Mikrosievert-Konzept. Der Minister begegnete den geäußerten Bedenken, dass verspieltes Vertrauen der Privatwirtschaft zu berechtigter Skepsis der Bevölkerung führe. Er halte es für unabdingbar, dieses durch größtmögliche Transparenz wieder zu gewinnen:

NWZ ONLINE

Vom ersten Spatenstich am Atomkraftwerk Grafenrheinfeld berichtet Radio Gong. Dort werde eine neue, spezielle Lagerhalle gebaut, um schwachradioaktives Material, das beim Rückbau des AKW entsteht, zeitlich begrenzt zu lagern. Die Planungen gehen von rund 3.500 Tonnen Material aus. Die Lagerhalle wird benötigt, weil es bundesweit nach wie vor kein Endlager für radioaktive Abfälle gibt. Deswegen ist auch noch völlig unklar, wie lange das radioaktive Material in dem Lager in Grafenrheinfeld bleiben wird:

RADIO GONG

Schon vor mehr als einem Jahr, im Februar 2017, hat der Rückbau an Block I des Gemeinschaftskernkraftwerks Neckar (GKN) in Neckarwestheim­ (Kreis Heilbronn) begonnen. Nun informiert die EnBW als Betreiberin erstmals über den Ablauf. In Kürze findet im Kernkraftwerk Philippsburg (Kreis Karlsruhe) dazu auch ein Infotag statt. Für Neckarwestheim hatte mit dem Startschuss für den Abbau nach 41 Jahren GKN das Ende des Kernenergiezeitalters begonnen. Einen Überblick zum aktuellen Stand bietet die Stuttgarter Zeitung:

STUTTGARTER ZEITUNG

Kritisch berichtet der Deutschlandfunk zum Ausstieg aus der Kernenergie in Deutschland. Während man hier aus der Kernkraft aussteige, würden in Afrika neue Uranquellen erschlossen und andernorts Kernkraftwerke weiter betrieben oder neu geplant. Der ausführliche Beitrag dokumentiert Interviews zum Thema mit Betreibern und Betroffenen im In- und Ausland:

DEUTSCHLANDFUNK KULTUR

Neue Perspektive für den Energiestandort Brunsbüttel: Das Unternehmen Wind to Gas Energy hat im Covestro-Industriepark Brunsbüttel mit dem Bau einer Elektrolyse-Anlage zur Herstellung von Wasserstoff begonnen. Sie soll im Rahmen eines Forschungsprojekts mit Windenenergie betrieben werden und im Sommer in Betrieb gehen. Das Dithmarscher Start-up investiert dafür am Standort einen Betrag im einstelligen mittleren Millionen-Bereich:

CHEMIETECHNIK