Herzlich willkommen zur neuesten Ausgabe der Presseschau. In der heutigen Ausgabe finden Sie einen Einblick in die Quellen, aus denen der durch den deutschen Ausstieg aus der Kernkraft ausbleibende Strom ersetzt wird, sowie Genaueres zum neuen Beschluss zur Deponierung des bei den Rückbauarbeiten der KKW Lingen und Emsland entstehenden Bauschutts. Des Weiteren gibt es wie immer einen Überblick über internationale Nachrichten. Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei der Lektüre:
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Im Januar und Februar 2023 hatten die verbleibenden drei deutschen Kernkraftwerke vier Prozent des bundesweiten Strombedarfs gedeckt, Kritiker befürchteten, dass sich Deutschland durch den Ausstieg aus der Kernkraft abhängiger von Stromimporten machen würde. Drei Monate danach ist der Anteil des importierten Stroms tatsächlich angestiegen, jedoch teils auch dadurch bedingt, dass weniger Strom durch Windkraftanlagen produziert werden konnte. Mehr zu den Rahmenbedingungen und den deutschen Stromimporten lesen Sie hier:
• NDR
Nach dem deutschen Ausstieg aus der Kernkraft im April 2023 steht nun der Rückbau im Fokus. Insgesamt sind laut Bundesumweltministerium 33 Reaktoren abgeschaltet worden oder befinden sich in Stillegung in Deutschland , nur drei davon sind bislang vollständig rückgebaut worden. Der Bayerische Rundfunk hat sich nun am Beispiel der unterfränkischen Firma Nukem, die auf den Rückbau von Kernkraftwerken spezialisiert ist, einmal angeschaut, wie sich der Prozess des Rückbaus im Laufe der Zeit verändert hat, mit welchen Herausforderungen er sich nach wie vor konfrontiert wird und wie der konkrete Stand des Rückbaus im KKW Grafenrheinfeld ist:
• BR
Auf der niedersächsischen Deponie Dörpen soll in Zukunft Bauschutt aus den zwei sich im Rückbau befindenden Kernkraftwerken Lingen und Emsland abgelagert werden. Diesem Beschluss stimmte nun auch der Kreistag Emsland zu, womit der jährlichen Deponierung von bis zu 100 Tonnen bis 2032 freigemessener Abfälle nun nichts mehr im Weg steht. Während das KKW Lingen bereits seit 1977 stillgelegt ist, gehörte das KKW Emsland zu den drei Kernkraftwerken, die erst im Rahmen des deutschen Ausstiegs aus der Kernkraft am 15. April 2023 abgeschaltet wurden. Bei der genehmigten Gesamtmenge von 2.800 Tonnen, die auf der Deponie Dörpen gelagert werden sollen, handelt es sich nur um einen Bruchteil der Abfälle, die beim Rückbau der beiden Kernkraftwerke anfallen werden – allein für das KKW Emsland wird eine Gesamtmasse von 320.000 Tonnen geschätzt:
• EUWID RECYCLING UND ENTSORGUNG
In eigener Sache lädt das KKB am 19.07.2023 zur Informationsveranstaltung „Energiewende Konkret“ ein. Im Bürgersaal des Elbeforums Brunsbüttel erwarten Sie um 18:00 Markus Willicks, Leiter des KKB, Sven Honnefeller, Fachbereichsleiter Abbau, und Dr. Katja Hinz, Teilbereichsleiterin Freigabe Herausgabe, als Gesprächspartner und berichten zum aktuellen Stand der Rückbauarbeiten sowie einzelnen Projekten. Die Einladung finden Sie hier:
Internationale Nachrichten:
Frankreich: Vier Wochen ist es erst her, dass das Kernkraftwerk Cattenom im französischen Lothringen das letzte Mal wegen einer Panne vom Netz genommen musste. Nun hat es in dem KKW erneut einen Zwischenfall gegeben. Der Rettungsdienst CGDIS informierte darüber, dass es wieder Reaktor 4 sei, der abgekoppelt werden musste. Der Defekt liegt an einem der Nebensysteme der Turbine und hat keine Auswirkungen auf die Sicherheit, so der Betreiber, da sich das betroffene Element im nicht-nuklearen Teil der Anlage befindet. Die Blöcke 1 und 2 sind bereits seit einigen Monaten wegen korrosionsbedingter Wartungsarbeiten abgeschaltet:
• TRIERISCHER VOLKSFREUND (Bezahlinhalt)
Ungarn: Das ungarische Kernkraftwerk Paks war am Donnerstag gezwungen, seine Leistung zu drosseln. Grund dafür war die steigende Temperatur der Donau, deren Wasser zur Kühlung des Kraftwerks verwendet wird. Nach Angaben des Betreibers darf die Temperatur des zur Kühlung des KKW verwendeten Wassers maximal 30°C betragen, die Temperatur der Donau betrug zum Zeitpunkt der Messung 29,72°. Experten erwarten, dass solche Fälle in Zukunft häufiger vorkommen werden: Durch den Klimawandel steigen die Temperaturen der Flüsse und gerade im Sommer wird immer häufiger mit Dürreperioden zu rechnen sein:
Asien: Nachdem die Internationale Atombehörde eine Ableitung des Kühlwassers aus dem havarierten Kernkraftwerk Fukushima Daiichi nordöstlich von Tokio genehmigt hatte, gibt es nun Widerstand anderer ost-asiatischer Länder und Regionen. Nach der chinesischen Zentralregierung, die bereits vorletzte Woche angekündigt hatte, strengere Einfuhrbestimmungen für japanische Lebensmittel einzuführen, droht nun auch Hongkong mit einem Importverbot für Fischereiprodukte aus dem Pazifikstaat. Die japanische Regierung wies darauf hin, dass die von ihnen gesetzten Schwellenwerte bezüglich der Freisetzung von Tritium deutlich strenger seien als in ihren Nachbarländern, darunter auch China:
• ZEIT