Presseschau vom 19.05.2017

Herzlich Willkommen zur aktuellen Ausgabe der Presseschau. Dieses Mal haben wir einen Mix aus lokalen Themen, interessante Beiträge zu Rückbaufinanzierungen und Kompetenzvermarktung sowie ein Interview mit Dr. Habeck.

Mehr als eine Milliarde  Euro könne der Rückbau des Kernkraftwerks Krümmel kosten – ein guter Teil davon, so die Lübecker Nachrichten, könne bei Dienstleistern aus der Region verbleiben, die sich am Rückbauprozess beteiligen. Um in Frage kommende Unternehmen zu informieren und das dafür erforderliche Ausschreibungsverfahren zu erläutern, fand nun eine Informationsveranstaltung in Informationszentrum des Kernkraftwerks Krümmel statt, so das Blatt:

LÜBECKER NACHRICHTEN

Eine sofortige Stilllegung des Kernkraftwerks Grohnde bei Göttingen fordert der dortige Stadtrat. In einem Appell an den Umweltminister des Landes Niedersachsen, Stefan Wenzel (Grüne), begründet das Gremium dies u.a. mit Störfällen in der Vergangenheit. Grohnde soll planmäßig spätestens Ende 2021 abgeschaltet werden. HNA berichtet:

HNA

Den Rückbau des KKW Stade begleitet das Stader Tageblatt. Anlässlich eines Besuchs der CDU-Fraktion im Landtag sei den Teilnehmern der immense Aufwand verdeutlicht worden, der zum sicheren Rückbau des Werks betrieben werde. Stade ist seit 2003 außer Betrieb. Ein Video bebildert den Besuch der Politiker:

TAGEBLATT

Der Mannheimer Morgen berichtet aus Biblis. Dort steht der Rückbau des KKW unmittelbar bevor. Veranschlagt ist eine Projektdauer von 15 Jahren, in der, so der dortige Werksleiter, insbesondere mit dem eigenen Personal der Rückbau bewältigt werden soll (Bezahlinhalt):

• MANNHEIMER MORGEN

Dass das beim Rückbau von Kernkraftwerken gewonnene Know-How ein monetarisierbares Gut ist, belegt die Schweizer Handelszeitung in Ihrem Beitrag. Demnach böten die Konzerne E.ON und EnBW ihre Dienste für die Zerlegung der Anlagen und Entsorgung des dabei anfallenden Mülls anderen Konzernen an, die ebenfalls ihre Kernkraftwerke rückbauen müssen. Der entsprechende Markt böte weltweite Wachstumsperspektiven, so das Blatt:

HANDELSBLATT

Aufgrund der Lerneffekte beim Rückbau von kerntechnischen Anlagen werde jedes weitere Projekt günstiger. Das Portal Finanztreff zitiert den Vorstandschef des Unternehmens E.ON, der ankündigte, aufgrund dieser Erfahrungen beim Rückbau substantielle Beträge eingespart werden könnten, so das die gebildeten Rücklagen für die Projekte nicht vollständig in Anspruch genommen werden müssten. E.ON habe insgesamt 8 Anlagen abzureissen:

FINANZTREFF

Den Verlust kerntechnischer Kompetenz in Deutschland befürchtet der Präsident des Deutschen Atomforums Güldner laut eines Tagungsberichts bei Finanzen.net. Angesichts des Ausstiegs aus der Kernenergie müsse sichergestellt bleiben, das langfristig Kompetenz bereitgestellt bliebe. Dies gelte insbesondere für die Sicherheitstechnik, aber auch für weitere Kompetenzbereiche:

FINANZEN.NET

In einem Interview mit der Tagesschau äußert sich der schleswig-holsteinische Umweltminister Dr. Robert Habeck nach dem Wahlerfolg der GRÜNEN, aber vor der Entscheidung über eine mögliche Koalition zu den Grundzügen und Schwerpunkten seiner Politik in Schleswig-Holstein. Das Thema Rückbau der hiesigen Kernkraftwerke findet dort als besonders wichtige Komponente Berücksichtigung:

TAGESSCHAU

„Aus Sicht des BUND ist ein bestmöglicher Schutz beim Abriss des Atomkraftwerks Biblis unter jetzigen Vorzeichen nicht gewährleistet. Das Ministerium sieht das anders. Der BUND klagt dennoch gegen die Abrissgenehmigung”, schreibt die Frankfurter Allgemeine Zeitung:

FAZ