Herzlich willkommen zur neuesten Ausgabe der Presseschau. Medial werden diese Woche Neuigkeiten zu diversen stillgelegten Kernkraftwerken in Deutschland aufgegriffen. Darüber hinaus finden Sie internationale Nachrichten. Wir wünschen viel Spaß bei der Lektüre!
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Im französischen Kernkraftwerk Fessenheim, das 2020 stillgelegt wurde, beginnt der Rückbau. Dafür ist nun vor Ort eine Verwertungsanlage für schwach radioaktive Abfälle geplant. Nun wird gegenüber diesen Plänen Kritik seitens der baden-württembergischen Landesregierung laut. Das KKW liegt unweit der Grenze zu Deutschland und hatte aufgrund von Sicherheitsbedenken schon zu Betriebszeiten für Unmut aus Deutschland gesorgt. Die Pläne für die Verwertungsanlage sehen vor, dass dort schwach radioaktive Metallabfälle eingeschmolzen und zu konventionellem Material recycelt werden:
• EUWID
Seit geraumer Zeit gibt es Streit um die Ablagerung von freigemessenen Abfällen aus dem Kernkraftwerk Biblis. Die Deponie in Büttelborn, die dafür vorgesehen ist, weigert sich, den Bauschutt entgegenzunehmen. Nun hat das Verwaltungsgericht Darmstadt entschieden, dass die Ablagerung zwingend erlaubt werden muss, die Deponie Büttelborn will Revision einlegen. Bezweifelt wird, dass RWE keine anderweitigen Lagermöglichkeiten habe:
Der Betreiber des stillgelegten Kernkraftwerks Gundremmingen in Bayern, RWE, plant nun am Standort eine wasserstofffähige Gasmotorenkraftwerksanlage zu errichten. Das KKW wurde 2021 stillgelegt, seitdem läuft dort der Rückbau. Seit geraumer Zeit gibt es nun Diskussionen darüber, wie die vorhandene Infrastruktur vor Ort genutzt werden kann. Die Antwort darauf wurde nun gefunden, eine finale Investitionsentscheidung gibt es jedoch noch nicht:
• AUGSBURGER ALLGEMEINE (Bezahlinhalt)
Internationale Nachrichten:
Finnland: Das finnische Kernkraftwerk Olkiluoto wird länger als ursprünglich geplant vom Netz getrennt bleiben. Aktuell sind Block 2 und Block 3 wegen Wartungsarbeiten nicht ans Netz angeschlossen, wobei Brennstäbe gewechselt, Instandhaltungsarbeiten durchgeführt und Anlagenteile modernisiert werden. Die Planung dieser Arbeiten sah vor, dass sich die Abschaltung der beiden Reaktorblöcke nicht überschneidet. Dass dies nun doch geschehen ist, könnte zu einem Anstieg der Strompreise führen:
• HEISE
Polen: Um die Energiegewinnung aus Kohle zu reduzieren, plant Polen den Bau zweier Kernkraftwerke. Der Bau des ersten Kernkraftwerks, das auch das erste des Landes insgesamt sein wird, verzögert sich nun jedoch voraussichtlich. Ursprünglich war geplant, mit dem Bau des ersten Reaktors bereits 2026 zu beginnen und ihn 2033 ans Netz anzuschließen, nun wird jedoch mit einer Inbetriebnahme zwischen 2039 und 2040 gerechnet. Das Kernkraftwerk soll in der Woiwodschaft Pommern entstehen und eine Leistung von 3750 MW haben:
• HEISE
Schweiz: Eine neue Studie des an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne forschenden Andreas Züttel ergibt, dass der Bau von sechs bis acht neuen Kernkraftwerken für die Schweiz die günstigste Alternative wäre, die Klimaneutralität bis 2050 zu erreichen. Laut Züttel könne der schweizerische Strommarkt nicht durch Importe gesichert werden, da eine Energieknappheit in der Schweiz aller Voraussicht nach mit Energieknappheit im Rest Europas einherginge. Züttel unterstützt das geplante schweizerische Stromgesetz, das eine Förderung von Erneuerbaren Energien vorsieht, doch laut ihm könne das Speicherproblem dabei nicht außer Acht gelassen werden. Eine zusätzliche Unterstützung durch Kernkraft sei sowohl im Hinblick auf die Versorgungssicherheit als auch auf die Wirtschaft förderlich:
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