Herzlich willkommen zur aktuellen Ausgabe der Presseschau. Diese Woche im Angebot ein lokaler Beitrag aus Krümmel, diverse Nachrichten zum Rückbau verschiedener KKW sowie ein Blick auf ein sächsisches Unternehmen, das im Bereich Rückbau besonders erfolgreich tätig ist. Bemerkenswert sind die sich häufenden Beiträge, die eine Rückkehr zur Kernkraft fordern, den Klimaschutz dafür als Argument nennen und sich mit den dazu verfügbar werdenden neuen Technologien beschäftigen – dazu haben wir diese Woche gleich drei im Angebot.
Erfolgreicher Test rund um das Kernkraftwerk Krümmel: In einem Radius von 25km rund um das stillgelegte KKW fand ein großangelegter Sirenentest statt, mit dem zu Übungszwecken das Signal „Rundfunkgeräte einschalten – auf Durchsagen achten“ gegeben wurde. Der Trest verlief laut NDR ohne Probleme:
• NDR.DE
Seit 2005 ist das KKW Obrigheim (KWO) abgeschaltet, seit 2008 wird es abgebaut. Das Werk wird inzwischen schon über zehn Jahre lang in seine Einzelteile zerlegt. Beim Rückbau des Kraftwerks außer Dienst habe man dem Betreiber zufolge nun einen weiteren Meilenstein erreicht: „Vor kurzem konnte im Reaktorgebäude der Abbau der massiven Betonstrukturen abgeschlossen werden, die früher den Reaktordruckbehälter umgeben haben“, zitiert die Rhein-Neckar-Zeitung einen Sprecher des Unternehmens:
• RNZ.DE
Ausgebuchte Führungen im KKW Philippsburg: Laut eines Beitrags der Bruchsaler Zeitung kamen wenige Wochen, bevor Block 2 des Werks endgültig abgeschaltet wird, besonders viele Besucher zum Infotag. Die regulären Führungen seien komplett ausgebucht. Man hätte noch nie so vielen Intewressenten absagen müssen, so ein Sprecher. Spätestens zu Silvester wird die Anlage keinen Strom mehr produzieren:
• BNN.DE
Nach jahrelangen Verzögerungen wird das umstrittene französische Atomkraftwerk Fessenheim bis Sommer 2020 vollständig stillgelegt. Der Betreiber EDF teilte laut eines Berichts der Süddeutschen Zeitung mit, er habe bei Frankreichs Regierung und der Atomaufsicht einen „Antrag zur Aufhebung der Betriebserlaubnis“ für die beiden direkt an der Grenze zu Baden-Württemberg gelegenen Reaktoren gestellt. Der erste Meiler soll am 22. Februar, der zweite am 30. Juni nächsten Jahres endgültig abgeschaltet werden. Die Betreiber bekämen im Gegenzug zur Stilllegung hohe Entschädigungenssummen:
In Zusammenhang mit dem Kampf gegen den Klimawandel hat der baden-württembergische Landwirtschaftsminister Peter Hauk (CDU) Überlegungen über eine Laufzeitverlängerung für Kernkraftwerke aufgegriffen, damit der Kohleausstieg schneller möglich sei. Im Gegenzug könne die jüngste Generation der Kernkraftwerke im Land – Neckarwestheim und Philippsburg – zehn Jahre länger am Netz gelassen werden. Dies habe laut KA News eine konservative Gruppierung von CDU und CSU, die Werteunion, zuvor bereits gefordert, war aber auf einhellige Ablehnung der Branche gestoßen. Hauk rege nun an, zumindest darüber zu diskutieren, „ob wir zehn Jahre früher aus der Kohle aussteigen und die Braunkohleschleudern abschalten“:
In einem Gastbeitrag in der Zeit Online plädiert der Autor, ein Informatiker, für den Bau neuer, neuartiger Kernkraftwerke in Deutschland. Zum einen könnten damit die Klimaziele der Bundesregierung erreicht werden. Vor allem sei es mit einer neuen Generation von Reaktoren möglich, gebrauchte Brennelemente zu reaktivieren und daraus Strom zu gewinnen. Das sei nicht nur sicher, sondern würde auch die immer noch offene Endlagerfrage lösen. Insbesondere in Russland, China und den USA setze man bereits auf die neuen, sog. Schnellreaktoren:
• ZEIT.DE
In einem Interview mit dem Nachrichtensender n-tv spricht sich auch der Investor Frank Thelen für eine Renaissance der Kernkraft aus. Diese böten die schnellste Lösung für die Erreichung der Klimaziele. U.a. die von US-Unternehmer Bill Gates geförderte neue Technologie könne den Bau neuer Werke ermöglichen und dabei durch Nutzung alter Brennelemente auch das Endlagerproblem lösen. Im übrigen sei für das Gelingen der Energiewende die Entwicklung von Speichertechnologien erforderlich:
• N-TV.DE
Die Leipziger Volkszeitung portaitiert ein Unternehmen aus Brandis: Die dortige Firma Füchternkötter liefere Technik für den weltgrößten Teilchenbeschleuniger am Genfer Kernforschungszentrum Cern, sei aber auch bei der Abrüstung von Kernkraftwerken sind gut im Geschäft. Für das Kernkraftwerk Mühleberg im Schweizer Kanton Bern liefern die Brandiser bis Mitte 2020 eine thermische Zerlegekabine. Mühleberg ist das erste Kernkraftwerk der Schweiz, das abgeschaltet wird:
• LVZ.DE