Herzlich willkommen zur neuesten Ausgabe der Presseschau. In dieser Presseschau liegt der Fokus auf Entwicklungen rund um den Rückbau und die Zukunft der Kernkraft. In Deutschland wurde der Rückbau des Kernkraftwerks Biblis gerichtlich bestätigt. Zudem sorgte die steigende Uranlieferung aus Russland nach Lingen für politische Diskussionen. International gibt es Neuigkeiten aus Japan und der Schweiz – Japan setzt auf den Ausbau der Kernkraft und auch die Schweiz plant die Aufhebung des Kernkraft-Verbots. Zudem verläuft der Rückbau des Kernkraftwerks Mühleberg planmäßig. Wir wünschen viel Spaß bei der Lektüre!
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Entwicklungen im Abbau und der Entsorgung von Kernkraftwerken
Der Hessische Verwaltungsgerichtshof hat die Genehmigung zum Rückbau des Kernkraftwerks Biblis als rechtmäßig bestätigt und eine Klage des BUND Hessen abgewiesen. Das Gericht bestätigte, dass die erteilte Abbaugenehmigung rechtmäßig ist und keine Verstöße gegen Umweltrecht oder Verfahrensfehler vorliegen:
• HESSEN.DE
Der Rückbau des Kernkraftwerks Brokdorf hat nun offiziell begonnen, nachdem alle erforderlichen Unterlagen vorliegen. Die Stilllegungs- und Abbaugenehmigung wurde bereits im Oktober von Umweltminister Tobias Goldschmidt erteilt. PreussenElektra hat jetzt „mit der Inkraftsetzung der letzten zustimmungspflichtigen Unterlagen alle Voraussetzungen für die Inanspruchnahme der Genehmigung erfüllt“:
• SHZ (Bezahlinhalt)
Aktuelle Stimmen
Im Jahr 2024 wurden 68,8 Tonnen Uran aus Russland an die Brennelementefabrik in Lingen geliefert, was einem Anstieg von etwa 66 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Dies führte zu Kritik von Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer, der eine Reduzierung der Abhängigkeit von russischem Uran und die Beschaffung aus demokratischen Ländern wie Kanada oder Australien fordert. Meyer plädiert zudem für EU-Sanktionen auf Uranimporte aus Russland:
• VOLKSSTIMME
Internationale Nachrichten
Japan: Japan plant, seine Kernenergieproduktion zu steigern, um den Klimaschutz zu fördern und die Energiepreise zu senken. Knapp 14 Jahre nach der Fukushima-Katastrophe werden stillgelegte Kernkraftwerke reaktiviert, und es ist der Bau neuer Reaktoren geplant. Die japanische Regierung sieht in der Kernkraft eine Möglichkeit, die CO₂-Emissionen zu reduzieren und die Energieversorgung zu stabilisieren:
• FAZ (Bezahlinhalt)
• MERKUR
Schweiz: Der Rückbau des Kernkraftwerks Mühleberg im Kanton Bern verläuft planmäßig. Fünf Jahre nach der Abschaltung wurden bereits 6.500 Tonnen von insgesamt über 20.000 Tonnen Material abgebaut. Jüngst wurde die Demontage der Steuerstäbe des Reaktors abgeschlossen. Der nächste wichtige Schritt ist die Entleerung des zwölf Meter tiefen Brennelementlagerbeckens mit einem Volumen von 850.000 Litern:
• WIRTSCHAFTSWOCHE
• ZEIT
Frankreich: Nach 17 Jahren Bauzeit und erheblichen Verzögerungen wurde der EPR-Atomreaktor Flamanville 3 in Frankreich ans Stromnetz angeschlossen. Ursprünglich für 2012 geplant, stiegen die Kosten auf etwa 13,2 Milliarden Euro, rund das Vierfache der ursprünglichen Schätzung. Der Reaktor soll zunächst mit 20 Prozent seiner Kapazität betrieben werden, bevor er im Sommer 2025 den Volllastbetrieb aufnimmt. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron bezeichnete die Inbetriebnahme als bedeutenden Moment für das Land, der die Wettbewerbsfähigkeit stärken und zum Klimaschutz beitragen soll:
• SPIEGEL
• HANDELSBLATT
USA: Der Reaktorblock 1 des US-Kernkraftwerks Three Mile Island in Pennsylvania, bekannt durch den schwerwiegenden Unfall von 1979, soll 2028 wieder in Betrieb genommen werden. Die erzeugte Energie wird exklusiv für 20 Jahre an Microsoft geliefert, um deren KI-Rechenzentren mit CO₂-freiem Strom zu versorgen. Dieses Vorhaben erfordert umfangreiche Investitionen und stößt in der Region auf gemischte Reaktionen:
• DER STANDARD
Schweiz: Im Kanton Aargau soll 2026 ein neuartiger Atomreaktor getestet werden, der auf modernster Technologie basiert und deutlich sicherer sowie effizienter sein soll als bestehende Anlagen. Das Pilotprojekt ist Teil der schweizerischen Strategie zur Erforschung neuer Energiequellen und zur Sicherung der zukünftigen Stromversorgung. Die Testanlage dient dazu, Erkenntnisse über die Praxistauglichkeit und Umweltverträglichkeit dieser neuen Reaktortechnologie zu gewinnen. Kritiker fordern jedoch mehr Transparenz und eine stärkere Einbindung der Öffentlichkeit in die Entscheidungsprozesse:
• TAGES-ANZEIGER