Presseschau vom 07.09.2022

Herzlich willkommen zur neuesten Ausgabe der Presseschau. Wachsende Sorgen in den letzten Wochen um das größte Atomkraftwerk Europas im ukrainischen Saporischschja, welches zum Ziel von Raketenangriffen geworden ist. In Deutschland hat die Energiekrise die Debatte um die noch hierzulande laufenden Atomkraftwerke neu entfacht. Umweltverbände und Politiker sprechen sich gegen eine Laufzeitverlängerung aus. Wir wünschen Ihnen gewinnbringende Lektüre und alles Gute.

Hinweis auf Bezahlinhalte: Die Nutzung einzelner Beiträge könnte kostenpflichtig sein.

Seit Wochen wird das besetzte Atomkraftwerk Saporischschja im Süden der Ukraine immer wieder beschossen. Russland und die Ukraine machen sich gegenseitig dafür verantwortlich. Experten der Internationalen Atomenergieagentur IAEA sind offenbar auf dem Weg zum Atomkraftwerk Saporischschja gestoppt worden. Der Gouverneur der Region Saporischschja erklärte, die Mission könne aufgrund von Sicherheitsbedenken nicht weiterfahren. Russland beschieße die Fahrtroute von Saporischschja zum AKW in der Nähe der Stadt Enerhodar mit Granatwerfern und Raketen, hieß es:

TAGESSCHAU

WDR

RND

HANDELSBLATT (Bezahlinhalt)

BAYRISCHER RUNDFFUNK

Kommen nun doch längere AKW-Laufzeiten, um die hohen Energiepreise zu senken? Das legt ein Medienbericht nahe. Demnach soll das Wirtschaftsministerium Vorbereitungen treffen, die letzten drei Atomkraftwerke weiterzubetreiben:

TAGESSCHAU

Der scheidende britische Premierminister Boris Johnson hat für den Bau eines Atomkraftwerks im Osten Englands 700 Millionen Pfund Unterstützung durch die Regierung zugesagt. Das teilte Johnson in seiner letzten großen Rede als Regierungschef am Donnerstag mit:

ZDF

Mehr Atomkraft gegen die Energiekrise? Der ehemalige Verkehrsminister Andreas Scheuer spricht sich nicht nur für eine Verlängerung der noch laufenden Meiler aus – er schlägt auch vor, drei neue Atomkraftwerke zu bauen:

ZDF

Wie lange noch Dampf aus dem Kühlturm des Atomkraftwerks Isar 2 bei Landshut steigen soll, darüber streiten Politik und Gesellschaft. Schenkt man den Befürwortern längerer Laufzeiten für Atomkraftwerke Glauben, ist die Sache ganz einfach: Mit einer Änderung des Atomgesetzes könnte der Bundestag die drohende Energiekrise im Winter abfedern:

IDOWA

In Deutschland streitet die Regierung über einen »Streckbetrieb« der letzten Reaktoren. In Japan will Ministerpräsident Kishida sogar über neue Meiler entscheiden:

SPIEGEL

Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz hat die geplante Stilllegung des AKW Emsland kritisiert. „Die Grünen in der Ampel in Berlin sind ganz offensichtlich von den Grünen in Niedersachsen unter Druck gesetzt worden, das Kernkraftwerk Emsland gegen alle Vernunft abzuschalten“, sagte Merz der „Neuen Osnabrücker Zeitung“:

SÜDDEUTSCHE ZEITUNG

In der Ampel-Koalition zeichnet sich nach den Vorschlägen von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) für eine befristete AKW-Reserve ein Krach ab. Die FDP reagierte mit heftiger Kritik:

SÜDDEUTSCHE ZEITUNG