Presseschau vom 05.05.2017

Wir begrüßen Sie herzlich zu einer neuen Ausgabe der Presseschau. Die Entsorgung der nicht-radioaktiven Abfälle aus Krümmel, Fortschritte im Rückbau und ein persönlicher Aspekt eines Kraftwerkdirektors stehen u.a. diese Woche im Fokus.

Nachwuchs am KKW Brunsbüttel: Zwischen dem 28. April und dem 1. Mai schlüpften wie schon in den Vorjahren Wanderfalkenküken am Abluftkamin des Werks. Das Nest in ca. 60 Metern Höhe scheint ideal für die Falken zu sein, vermutet der NDR. Ein Videobeitrag dokumentiert die Geschichte der Familiengründung am Kamin:

NDR

Der Streit um die Entsorgung des beim Rückbau des Kernkraftwerks Krümmel anfallenden nichtstrahlenden Bauschutt scheint beendet. Wie die Lübecker Nachrichten berichten, haben sich Anti-Atom-Aktivisten, Bürger der betroffenen Kommunen, der Deponiebetreiber und die Gemeinde Wiershop, ein Nachbarort von Krümmel, „in breitem Konsens“ für eine Lagerung dort entschieden. Umweltminister Dr. Robert Habeck (Grüne) begrüße die gefundene Lösung, sie sei „dem Engagement der Akteure in der Region“ zu verdanken:

LN ONLINE

Zuvor hatte bereits der NDR über die Wiershoper Entscheidung berichtet. Hier wird es als „mutiger Entschluss“ bezeichnet, dass sich – erstmals – eine Gemeinde freiwillig bereit erklärt, Abfälle zu übernehmen, die aus dem Umfeld eines Kernreaktors stammen.

NDR

Seit 2010 wurde in deutschen Kernkraftwerken sechsmal Alarm wegen des möglichen unkontrollierten Überflugs von Luftfahrzeugen gegeben. Zuletzt waren davon auch die Werke in Brunsbüttel und Krümmel betroffen, wie das Luftfahrtmagazin Aero protokolliert:

AERO

Dass militärische Überflüge über das Zwischenlager Gorleben ebenfalls zum Problem werden könnten, befürchtet der niedersächsische Umweltminister Stefan Wenzel (Grüne). In einem Brief an die Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) bat er laut Hannoversche Allgemeine um eine Stellungnahme zum Thema (Bezahlinhalt):

HANNOVERSCHE ALLGEMEINE

Die SHZ berichtet aus Brokdorf: Das dortige Werk bleibe weiter abgeschaltet, bis die Ursachen für die bislang ungeklärten Phänomene an den Kühleinrichtungen geklärt seien. Inzwischen fanden mehrfache Proteste gegen das KKW statt, die größte Veranstaltung am 23. April:

SHZ

Aus Essenbach vom Rückbau des dortigen Kraftwerks Isar 1 berichtet die Passauer Neue Presse. 15 Jahre werde der Rückbau dauern, an Kosten seien eine Milliarde Euro prognostiziert, so das Blatt:

PNP

Eine persönliche Geschichte im Kontext des Rückbaus eines Kernkraftwerks erzählt der FOCUS. Der Werksleiter des KKW Grafenrheinfeld –  zeitweise das Werk, das weltweit den meisten Strom produzierte – verlässt aus eigenem Entschluss seine Position, da er nach fast vier Jahrzehnten im Werk dessen Abwicklung nicht aktiv begleiten könne:

FOCUS ONLINE