Presseschau vom 05.02.2016

Herzlich Willkommen zu einer neuen Ausgabe der Presseschau. Während es diesmal nichts Berichtenswertes aus Brunsbüttel gibt, steht das Schwesterkraftwerk Krümmel im Mittelpunkt des Medieninteresses – neben generellen Themen wie Zwischen- und Endlagerung, Rückbau und Kosten der Energiewende:

Zum Rückbau des Kernkraftwerk Krümmel hat mit „Energiewende konkret“ eine erste öffentliche Informationsveranstaltung stattgefunden, die auch in der Presse einen starken Widerhall gefunden hat. Bitte beachten Sie dazu unsere Extrapresseschau vom 01.02.2016. Seitdem hat es weitere Veröffentlichungen zum Thema gegeben, u.a. auch eine kritische Betrachtung der Landeszeitung Lüneburg:

LANDESZEITUNG LÜNEBURG

Auch die Betreiber anderer KKWs, die vor dem Rückbau stehen, informieren in öffentlichen Veranstaltungen über den Prozess und die notwendigen Verfahrensvoraussetzungen. Ein Beispiel ist Grundremmingen. Von dort berichtete der BR:

BR

In Brokdorf wird weiter heftig diskutiert, ob mit dem Verbringen rückkehrender Castoren aus dem britischen Sellafied in das Zwischenlager Brokdorf – geplant für 2018 – faktisch eine Endlagersituation geschaffen würde. Dies befürchten die GRÜNEN. Gleichzeitig bieten die rechtlichen Rahmenbedingungen aktuell keine andere Lösung, stellte Staatssekretärin Nestle fest. Insbesondere in Brunsbüttel liegt für das dortige Zwischenlager keine dauerhafte Genehmigung vor. Die SHZ hat den Bericht:

SHZ

Auch in anderen politischen Lagern sieht man die Zwischenlagerthematik kritisch. Abgeordnete der CDU in Schleswig-Holstein fordern Umweltminister Habeck auf, in Brokdorf Rede und Antwort zu stehen. Auch hier berichtet die SHZ:

SHZ

Das stillgelegte Eisenerz-Bergwerk bei Salzgitter, Schacht-Konrad, sollte ursprünglich bereits 1986 zum Endlager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle in Betrieb gehen. Doch erst 2007 wurden die letzten Klagen abgewiesen und die Bauarbeiten konnten beginnen. Eine mögliche Erweiterung des Schachts hat nun den Anwohnerprotest neu entfacht, wie der Deutschlandfunk berichtet:

• DEUTSCHLANDFUNK

Die Berliner Morgenpost lässt Bundesumweltministerin Hendricks in Sachen Schacht Konrad zu Wort kommen – sie schließe eine Erweiterung des Lagers „nicht hundertprozentig“ aus:

MORGENPOST

Aus Jülich meldet der WDR weitere Diskussionen um die Zukunft von Atomkugeln aus dem stillgelegten Forschungsreaktor. Die Brennelemente könnten nun von ihrem Ursprungsland USA zur Endlagerung übernommen werden, wie eine Umweltverträglichkeitsprüfung ergab. Naturschützer sehen beim Transport – es handelt sich um 152 Castor-Behälter mit insgesamt 280.000 Kugeln – aber hohe Risiken:

WDR

Einerseits ist der Rückbau von Kernkraftwerken eine notwendige Konsequenz aus der politischen Entscheidung zum Ausstieg aus der Kernenergie. Andererseits eröffnet sich aber auch ein weltweiter Wachstumsmarkt, in dem Expertise und Ressourcen zum Rückbau gefragt sein werden. Die Wirtschaftswoche fasst den Status zusammen und beleuchtet Chancen und Risiken der entstehenden Rückbauindustrie:

• WIWO

Vor Engpässen in der deutschen Energieversorgung als Folge des Ausstiegs aus der Braunkohleverstromung warnen Kritiker anlässlich eines Gutachtens des Think-Tanks AGORA. Die dort genannten Annahmen, die viele Umweltpolitiker als „Masterplan“ für die Energiewende ansehen würden, wiesen zahlreiche Schwachstellen und Lücken auf. Die WELT berichtet ausführlich:

DIE WELT

Aktuell sorgen die Braunkohle-Sparten bei Betreibern wie Vattenfall in Kombination mit fallenden Strompreisen und den Kosten für den Atomausstieg für rote Zahlen in den Bilanzen. Den gerade vorgelegten Jahresbericht 2015 des Unternehmens analysiert und kommentiert die Sächsische Zeitung auch in Hinblick auf die lokale Situation in Sachsen und Brandenburg:

SÄCHSISCHE ZEITUNG

Über die Kosten der Energiewende denkt das Hamburger Abendblatt in einem Kommentar nach. Diese seien nicht zu hoch, wie vielerorts vermutet werde, sondern als „Investitionen“ zu betrachten und damit langfristig volkswirtschaftlich sinnvoll, behauptet die Autorin, Leiterin Abteilung Energie am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung in Berlin:

HAMBURGER ABENDBLATT

Dass Kernenergie trotz der aktuellen Energiewende für Deutschland eine Option bleiben könne, vermutet ein Kommentator der WELT. Am Max-Planck-Institut für Plasmaphysik wurde jetzt im Fusionsforschungsreaktor Wendelstein 7-X erstmals Wasserstoff auf extrem hohe Temperaturen erhitzt – im Beisein von Kanzlerin Merkel. Fernziel dieser Experimente sei die Entwicklung von Fusionskraftwerken, mit denen das globale Energieproblem klimaneutral gelöst werden könne:

DIE WELT