Herzlich willkommen zur neuesten Ausgabe der Presseschau. Das KKW Emsland wurde am 15. April als eines der drei letzten deutschen Kernkraftwerke stillgelegt. Weitere Neuigkeiten aus Deutschland und der Welt gibt es in unseren heutigen Überblick. Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei der Lektüre:
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Das KKW Emsland wurde am 15. April als eines der drei letzten deutschen Kernkraftwerke stillgelegt, seitdem laufen die Vorbereitungen für die Rückbauarbeiten. Nun hat die Stadt Lingen den Bau eines Logistikgebäudes genehmigt, in dem in Zukunft schwach- und mittelradioaktive Abfälle aus dem KKW Emsland und dem bereits 1979 stillgelegten KKW Lingen in Endlagerbehälter verpackt und zwischenzeitlich gelagert werden sollen. Um die geplante Inbetriebnahme 2024 zu ermöglichen, sollen die Bauarbeiten unverzüglich beginnen:
• FAZ
Nach langjährigem Streit um die Lagerung von vier Castor-Behältern mit hochradioaktiven Abfällen aus verschiedenen Kernkraftwerken hat das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) nun die Lagerung im baden-württembergischen Philippsburg genehmigt. Diese Regelung folgt auf die 2015 getroffene Entscheidung, zuvor in Großbritannien und Frankreich zwischengelagerte radioaktive Abfälle nach Deutschland zurückzuführen. Als hiesige Standorte wurde sich damals auf Philippsburg, Biblis, Brokdorf und Isar geeinigt. Aufgrund noch ausstehender Transportgenehmigungen steht allerdings noch nicht fest, wann die Castor-Behälter ins Zwischenlager gebracht werden:
• SWR
Der Streit um die Deponierung schwach-radioaktiven Bauschutts aus dem KKW Biblis zieht sich nun schon seit geraumer Zeit. Vor Kurzem verpflichtete das Regierungspräsidium Darmstadt die Deponie Büttelborn nun dazu, bis zu 3200 Tonnen freigemessenen Bauschutts anzunehmen, doch der zeitliche Rahmen dieser Verpflichtung wurde noch nicht bestimmt. Die damit einhergehenden Verzögerungen bedeuten, dass der Fall nun vermutlich vor Gericht ziehen wird. Die Bürgerinitiative Büttelborn21, Gegner des Vorhabens, drückten ihre Hoffnung aus, dass sich das Verfahren womöglich bis 2030, und damit bis zum Laufzeitende der Deponie Büttelborn, ziehen könnte:
• Hessenschau (Videobeitrag)
Aktuelle Stimmen:
Der deutsche Ausstieg aus der Kernkraft war eines der am kontroversesten diskutierten Themen der Energiepolitik der letzten Jahrzehnte und noch immer herrscht kein Konsens. Nun hat das US-amerikanische Beratungsunternehmen Radiant Energy Group in einer Studie festgestellt, dass der Ausstieg rückgängig gemacht werden könnte und auch technisch machbar wäre. Insgesamt könnten mindestens acht stillgelegte Kernreaktoren, die sich noch in gutem Zustand befinden, wieder in Betrieb genommen werden. Cicero-Redakteur Daniel Gräber sieht die größte Hürde in der Politik:
• CICERO
Internationale Nachrichten:
Ukraine: Auf dem Gelände des von russischen Truppen besetzten ukrainischen Kernkraftwerks Saporischschja wurden Minen entdeckt. Bei den bei einer Begehung durch Experten der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) am 23.7. gefundenen Sprengkörpern handelt es sich um Antipersonenminen, deren Detonation laut Aussage der IAEA die nuklearen Sicherheits- und Sicherungssysteme der Anlage nicht gefährden würde:
• ZDF
Schweiz: Wie bereits in der letzten Ausgabe berichtet, stellen steigende Wassertemperaturen natürlicher Gewässer auch für die die Kernenergiegewinnung eine Bedrohung dar, da das Wasser ab einer bestimmten Temperatur nicht mehr als Kühlwasser verwendet werden kann. Zudem kann die Rückleitung von erhitztem Kühlwasser in die Gewässer zu Problemen für die Umwelt führen. Im Schweizer Kanton Aargau hat der Betreiber des KKW Aargau, Axpo, nun einen Versuch gestartet, der das beheben soll. Der Pilotversuch, in dessen Rahmen Gruben im Flussbett der Aare ausgehoben wurden, zielt darauf ab, kühles Grundwasser in den Fluss zu leiten. Der Erfolg der Maßnahme kann noch nicht eingeschätzt werden: