Seit fast drei Jahrzehnten nutzen Wanderfalken die Nisthilfe im KKB, die wir in einer Höhe von 60 Meter am Kamin installiert haben. Es gab immer wieder Nachwuchs, bis zu fünf Junge wurden hier erfolgreich aufgezogen. Ein schönes Beispiel, wie Natur und Industrie nebeneinander existieren können.
In den vergangenen Jahren kam es jedoch zunehmend zu Rivalität um den Nistplatz, wollten doch Nilgänse den Wanderfalken den Brutplatz streitig machen, leider auch mit fragwürdigem Erfolg. So schlüpften 2021 Nilgänse in dem für Wanderfalken vorgesehenen Nistplatz, für die jungen Nestflüchter ein waghalsiges Unterfangen, welches nur durch beherztes Eingreifen der Kollegen vor Ort zu einem glücklichen Ende geführt werden konnte (Nils, geboren am Kernkraftwerk Brunsbüttel – Perspektive Brunsbuettel (perspektive-brunsbuettel.de)).
In diesem Jahr konkurrierten Wanderfalke und Nilgans erneut um den Nistkasten. Der Wanderfalke hatte sich Anfang März im Nistkasten niedergelassen und angefangen, zwei Eier auszubrüten, als ihn Nilgänse attackierten, um ihm den Brutplatz streitig zu machen. Hierbei wurden die Eier leider beschädigt. Wenige Tage später legte der Wanderfalke erneut Eier, die er dann aber gegen erneute Angriffe der Nilgänse verteidigen konnte. Die Nilgänse wurden nachhaltig vertrieben.
Leider endete die Brutzeit trotzdem ohne Nachwuchs. Hoffen wir also, dass der Wanderfalke sich nächstes Frühjahr an den gewonnenen Revierkampf erinnert und dann ungestört seine Jungen zur Welt bringen kann.
Das Bildmaterial ist trotzdem sehr sehenswert, bedenkt man doch, wie viel größer eine Nilgans gegenüber einem Wanderfalken ist.
veröffentlicht am 31.05.2023