Die Transportbereitstellungshallen (TBH) wurden am 23. Juni 1982 (TBH I) und am 29. Juli 1997 (TBH II) in Betrieb genommen. Eine Genehmigung regelt den Betrieb der beiden Hallen, für die Einlagerung von Abfällen endete diese jedoch zum 31. Dezember 2021.
Ein besonderer Moment im Kernkraftwerk Brunsbüttel (KKB) war die Einlagerung des letzten Gebindes mit schwach- und mittelradioaktiven Abfällen in die TBH II am 23. Dezember 2021.
Einlagerung des letzten Gebindes in die TBH II
Insgesamt befinden sich jetzt 385 Abfallgebinde in der TBH II. Verwendet wurden fünf verschiedene Typen sogenannter Konrad-Container und runde „Mosaik“-Behälter. Der größte Teil der darin verpackten Abfälle stammt aus dem Betrieb des KKB. Aber auch 84 Abfallgebinde aus dem Betrieb des Kernkraftwerk Krümmel sind in dieser Halle gelagert, 39 davon wurden ebenfalls zum Ende des Jahres 2021 eingelagert. Mit Abfällen aus dem Abbau des KKB sind 90 Gebinde befüllt. Zusätzlich wurden 96 Behälter neue und noch leere Abfallbehälter bereitgestellt für die Befüllung mit schwach- und mittelradioaktiven Abbauabfällen. Diese sollen nach Befüllung und Erfüllung aller dafür erforderlichen Voraussetzungen direkt in das LasmA eingelagert werden.
Mehr Behälter wird es in der THB II nicht geben. Die Einlagerungen wurden planmäßig im Dezember 2021 abgeschlossen. „Wir haben im März 2021 mit der letzten Einlagerungskampagne begonnen. Nach den ersten Wochen dachten wir, dass wir unseren Zeitplan bis Jahresende nicht einhalten können. Doch wir haben anfangs sehr viel aus den ersten Erfahrungen gelernt. Wir haben intensiv miteinander diskutiert und vor allem mit den Leuten vor Ort gesprochen und gefragt, ob die Planung passt oder ob etwas besser laufen kann. Durch die Rückmeldungen konnten wir die einzelnen Prozessschritte deutlich verbessern“, erläutert Melanie Schmidt, die im KKB für die Entsorgung von schwach- und mittelradioaktiven Abfällen zuständig ist. Ihr Kollege Stefan Wolff ergänzt: „Man kann vieles vorplanen, einiges ergibt sich jedoch erst in der praktischen Umsetzung. Anfangs haben wir nur einen Behälter pro Woche bearbeitet, durch die Optimierung unseres Prozesses wurden es später bis zu vier.“
Sehr zufrieden sind Schmidt und Wolff auch mit der Arbeitssicherheit in diesem Projekt. Trotz der vielen Transporte hat es keinen Arbeitsunfall gegeben. „Das ist auch auf verbesserte Prozesse und die hohe Aufmerksamkeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Ort zurückzuführen“, stellte Melanie Schmidt fest. Insgesamt sind in zehn Monaten 200 Gebinde bewegt worden. Da alle Gebinde, auch die leeren, einen administrativen Aufwand mit sich bringen, ist das ein guter Erfolg. Auch dieses Projekt wurde von der zuständigen Aufsichtsbehörde und der Sachverständigen begleitet.
Die Erfahrungen aus diesem Projekt sind auch wertvoll für die Zukunft: Wenn die Strahlenschutzgenehmigung für das neue Lager für schwach- und mittelradioaktiven Abfall (LasmA) vorliegt, müssen rund 1.000 Behälter aus den beiden Transportbereitstellungshallen in das neue Lager gebracht werden. Am Ende des Verfahrens sind dann alle Behälter in die Zuständigkeit der Bundesgesellschaft für Zwischenlagerung (BGZ) übergeben.
Einige der jetzt in den Hallen lagernden Abfälle müssen allerdings erneut nachkonditioniert, d.h. endlagergerecht verpackt werden, damit diese die aktuellen Annahmebedingungen für das LasmA und damit für das Endlager Konrad erfüllen. Für einen Teil davon reichen die in der THB II stehenden leeren Behälter aus. Weitere dieser für die Endlagerung zugelassenen Spezialbehälter werden beschafft. Da alle Kernkraftwerke auf das Unternehmen angewiesen sind, das diese Behälter herstellt, arbeitet es zurzeit an der Kapazitätsgrenze.
Ein Blick in die TBH I, linkes und rechtes Hallenschiff
Ein Blick in die TBH II, aus einem Hallenschiff bestehend
Belegungsübersicht der TBH I und II
Im Vordergrund das neue Lager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle (LasmA) mit den beiden Bereitstellungshallen
(TBH I und TBH II) im Hintergrund
Erstellungsdatum: 17.03.2022