Dokumentation für alle CASTOR®-Behälter überprüft

Während einer laufenden CASTOR® Beladekampagne an einem anderen deutschen Kernkraftwerk fielen dort fehlerhafte Übertragungen des jeweiligen Referenzwertes zur Überprüfung des Blockmaßes in der Beladedokumentation auf. Das Blockmaß ist ein Maß für die Stärke der Verpressung zwischen CASTOR®-Behälter und Deckel und wird nach der Beladung mit einem Referenzwert vor der Beladung verglichen.

Da nicht ausgeschlossen werden konnte, dass auch bei bereits beladenen und in die Zwischenlager eingelagerten CASTOR®en ein vergleichbarer Sachverhalt vorliegt, wurden seitens der Bundesgesellschaft für Zwischenlagerung (BGZ) – in der Rolle als Betreiberin der meisten Zwischenlager – Überprüfungen der Beladedokumentation veranlasst (Pressemeldung der BGZ vom 10.11.2020, vom 13.11.2020 und vom 17.11.2020).

Die Kernkraftwerk Brunsbüttel GmbH hat als Betreiberin des Standortzwischenlagers Brunsbüttel (SZB) entsprechend gehandelt und mittlerweile die Überprüfungen der Beladedokumentation aller eingelagerten Behälter abgeschlossen. Im SZB gibt es einen CASTOR®, bei dem ein nicht korrekter Referenzwert zur Überprüfung des Blockmaßes verwendet wurde. Die Überprüfung ergab weiter, dass auch bei Verwendung des richtigen Referenzwertes das Blockmaß des beladenen Behälters im zulässigen Bereich liegt. Die an dem betroffenen CASTOR® festgestellte Abweichung ist daher rein formaler Natur und beschränkt sich au die Dokumentation.

Hintergrundinformation:
Durch den Aufbau des CASTOR® mit einem Doppeldeckelsystem kann eine Freisetzung radioaktiver Stoffe sicher ausgeschlossen werden. Durch die eingebaute permanente Dichtheitsüberwachung beider Deckel würde ein evtl. Versagen eines der Dichtsysteme zuverlässig erkannt werden.
Selbst wenn die Toleranz des Blockmaßes geringfügig überschritten würde, wären die Behälter uneingeschränkt dicht.