Spatenstich: In Brunsbüttel entsteht ein Lager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle

Am KKB wurde ein wichtiger Schritt für den Rückbau gemacht: Der Bau eines Lagers für schwach- und mittelradioaktive Abfälle, kurz „LasmA“, hat begonnen und soll bis 2020 abgeschlossen sein.

Dr. Dr. Jan Backmann, MELUND, Michael Kunkowski und Peter Hollmann, Stadt Brunsbüttel, Pieter Wasmuth, Vattenfall, Dr. Michael Hoffmann, BGZ, Martin Krabbe, Züblin (v.l.n.r.)

„Wir brauchen dieses Lager auf dem Kraftwerksgelände, eil das für diese Abfälle vorgesehene Bundesendlager Schacht Konrad noch nicht fertiggestellt ist“, erklärt Kraftwerksleiter Markus Willicks. „Das Bundesendlager befindet sich noch im Bau und wird nach derzeitigem Stand erst ab 2027 zur Verfügung stehen. Bis dahin müssen wir unsere schwach- und mittelradioaktiven Abfälle sicher zwischenlagern können. Ohne eine solche Möglichkeit müsste der Rückbau des Kernkraftwerkes schon bald nach seinem Beginn wieder gestoppt werden.“

Der Bau kann beginnen.

Die Mengen, die in dieser neuen Halle zwischengelagert werden müssen, sind gering: Nur etwa drei Prozent der gesamten Abbaumasse sind schwach- oder mittelradioaktiv. Hierzu zählen zum Beispiel Filter- und Verdampferkonzentrate, Metallteile und Chemikalien, die bereits während des Kraftwerksbetriebs angefallen sind – hinzu kommen Abfälle, die beim Rückbau entstehen (z.B. Metallteile, Bauschutt, Isolierungen, Schutzbekleidung oder große Bauteile aus dem Reaktorgebäude). Der Rest (ca. 97% der Abfallmenge) besteht zum weitaus größten Teil aus unbelastetem Bauschutt und zu einem kleinen Teil aus Metallen.  

Im LasmA selbst werden die Abfälle in speziell für die Endlagerung vorgesehenen Behältern gelagert. Vor der Einlagerung wird sichergestellt, dass die äußeren Oberflächen dieser Behälter frei von Kontaminationen, also radioaktiven Verschmutzungen, sind; bei Großkomponenten werden alle zugänglichen Oberflächen gereinigt bzw. versiegelt und alle Oberflächen verschlossen. Somit wird eine Übertragung radioaktiver Kontaminationen ins LasmA ausgeschlossen. Alle zwischengelagerten Abfälle werden dabei exakt dokumentiert. 

Um den sicheren Einschluss gewährleisten zu können, hat das Gebäude rund 85 Zentimeter dicke Stahlbetonmauern und eine etwa 90cm starke Stahlbetondecke. So wird nicht nur die Gamma-Strahlung abgeschirmt sondern das Lager auch gegen Einwirkungen von außen geschützt. Neben dem  in zwei Bereiche aufgeteilten Lagergebäude wird es auch ein Funktionsgebäude geben – hier finden sich Räume für das Betriebspersonal, Lager- und Archivräume und alle für den Betrieb des Lagers erforderlichen Einrichtungen.  Das LasmA werde so lange betrieben, bis das letzte Abfallgebinde aus diesem Zwischenlager ins Bundesendlager Schacht Konrad transportiert worden ist.