Ranga Yogeshwar zu Besuch in Brunsbüttel

27.07.2015

Am 20. und 21. Juli besuchte der Physiker und Fernsehjournalist das Kernkraftwerk, um Bilder für ein neues Fotoprojekt zu machen.

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Ranga Yogeshwar ist nicht nur Wissenschaftsjournalist (u. a. bekannt durch die WDR-Sendung „Quarks & Co“) und Autor, sondern hat als studierter Physiker unter anderem auch im Schweizer Institut für Nuklearforschung sowie im Forschungsreaktor Merlin am Forschungszentrum Jülich gearbeitet. 2011 erhielt er den Deutschen Fernsehpreis in der Kategorie „Beste Information“ als Experte in der Fukushima-Berichterstattung. Er kennt sich also beim Thema Kernenergie aus. Und nebenbei fotografiert er auch noch. Natur, Menschen, aber auch Orte wie Tschernobyl, Fukushima oder ein mittlerweile geschlossenes Kohlebergwerk. „Schicht im Schacht“ heißt das Fotoprojekt zum Kohlebergwerk und ist unter www.yogeshwar.de anzuschauen.

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Bei seinem Besuch in Brunsbüttel hat Ranga Yogeshwar nicht nur die „aussterbende“ Anlagentechnik, sondern vor allem auch die Menschen im Kraftwerk fotografiert. Ihm gehe es darum, den Wandel zu dokumentieren und für die Nachwelt festzuhalten. „Die Träume unserer Väter“ nannte er die Entstehung der kerntechnischen Energieerzeugung. Diese Sichtweise dürfe man einfach nicht vergessen – und vor allem nicht die Menschen. Zwei Tage lang begleitete ihn Olaf Hiel, Referent regionale Kommunikation, und zeigte ihm den Alltag im Kernkraftwerk Brunsbüttel. Immer wieder fesselte ihn ein technisches Detail, zu dem er dann feststellte, dass es dieses nach dem Rückbau nicht mehr geben wird. Einige der vielen Fotos sollen langfristig Teil einer größeren Foto-Ausstellung oder eines Foto-Bildbandes werden. Das steht noch nicht fest. Im ersten Schritt werden einzelne Aufnahmen auf der o.g. Internetseite präsentiert werden. Zum Beginn des Besuches traf er sich mit einer Gruppe von ca. 30 Mitarbeitern und hielt einen Vortrag zu dem Thema „Fukushima: Berichterstattung einer Katastrophe oder Katastrophe einer Berichterstattung“, in dem er die mediale Darstellung des Tsunamiunglücks in Japan kritisch hinterfragte, welches seiner Aussage nach in Deutschland auf eine Reaktorkatastrophe in Fukushima reduziert wurde. Ganz nebenbei gab er seinem Besuch damit ein vielseitiges Gesicht und nannte eine Vielzahl von Beispielen, wie unterschiedlich eine Berichterstattung erfolgen kann. Sowohl die Gespräche während der „Fotosession in der Anlage“ als auch die Diskussion im Anschluss des Vortrages zeigte einen hellwachen und sehr interessierten Ranga Yogeshwar, der Spaß daran hat, mit Menschen ins Gespräch zu kommen. Genau diesen Eindruck hinterließ er im Kraftwerk – und eine Vielzahl toller Fotos.

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