Kraftwerksgelände ändert Erscheinungsbild: Kamine des Gasturbinenwerks werden abgebaut

Es ist zwar nicht der Abbau des Kernkraftwerks Brunsbüttel (KKB), aber die erste Abbaumaßnahme auf dem Kraftwerksgelände, die von außen sichtbar ist: Die zwei Schornsteine des 2018 stillgelegten, vom Kernkraftwerk völlig unabhängigen Gasturbinenwerks werden aus der „Skyline“ des KKB-Geländes verschwinden. Der erste Abbauschritt, mit dem jetzt begonnen wurde, ist die Entfernung der Isolierung. Die 70 Meter hohen Kamine sind mit Mineralwolle isoliert und mit einer Aluminiumverkleidung versehen. Beides wird zurzeit von unten nach oben entfernt. Bis April werden nun Schritt für Schritt die stählernen „Abgasrohre“ sichtbar. Danach werden diese mit konventioneller Technik in jeweils etwa 2 mal 2 Meter große Stücke herausgeschnitten und herabgelassen, bis sie ganz verschwunden sind.

Die beim Abbau der Schornsteine anfallenden etwa 44 Tonnen Isolierwolle werden von einem auf den Abbau von Industrieanlagen spezialisierten Unternehmen entsorgt. Die etwa 490 Tonnen Stahl und 12 Tonnen Aluminium werden wieder dem Wertstoffkreislauf zugeführt. Das geschieht auch mit der Turbine selbst, die vor dem Abtransport in Einzelteile zerlegt wird. Das Gebäude, in dem sich die Anlage befindet, bleibt noch einige Jahre erhalten. Geplant ist, das Gebäude für den Rückbau des KKB zu nutzen.

Das Gasturbinenkraftwerk war 1973 als Spitzenlastkraftwerk in Betrieb gegangen. In den 45 Jahren, in denen es für das Stromnetz Hamburg zur Verfügung stand, war es nur rund 1.000 Stunden in Betrieb. Versuche, die Gasturbine zu verkaufen, waren nicht erfolgreich.