Kernkraftwerk Brunsbüttel übergibt Nebelkammer an das Gymnasium Brunsbüttel

Seit einigen Monaten sind die neuen Physikräume am Gymnasium Brunsbüttel für den Unterrichtsbetrieb freigegeben, auch wenn hier und dort noch einige kleinere Restarbeiten verrichtet werden mussten. Als Zeichen der guten Zusammenarbeit zwischen der Fachschaft Physik des Gymnasiums und dem Kernkraftwerk Brunsbüttel (KKB) übergaben Herr Olaf Hiel, Öffentlichkeitsarbeit im KKB, und sein Kollege Herr Sönke Offen, Teilbereichsleiter für Strahlenschutz im KKB, am 14. Februar 2019 offiziell die Nebelkammer, welche bis dato im Informationszentrum des Kernkraftwerks ihren Dienst verrichtete. Mit Hilfe dieses Geräts ist es möglich, ionisierende Strahlung also Radioaktivität sichtbar zu machen. Hierfür wird ein Alkohol verdampft, der über einer gekühlten Oberfläche zu Nebel kondensiert. In diesem Nebel hinterlassen überall in der Natur vorkommende radioaktive Isotope im Moment ihres Zerfalls unterschiedliche Spuren, so dass α- und β- Strahlen eindeutig identifiziert werden können.

Sowohl den Mitarbeitern des Infozentrums des KKB als auch den Pädagogen des Gymnasiums war und ist es immer ein besonderes Anliegen im Kontext der Nutzung von Kernenergie darüber zu informieren, dass die Prozesse, die in der Nebelkammer sichtbar werden, uns Menschen zu jeder Zeit auf dieser Welt umgeben und daher auch als natürliche Untergrundstrahlung bezeichnet werden. Ohne diese natürlichen radioaktiven Zerfälle wären Altersbestimmung mittels Radiokarbonanalyse oder die moderne Krebsdiagnostik und Therapie unmöglich.

Aber auch auf die Gefahren der ionisierenden Strahlung soll und muss auch in der Zukunft hingewiesen werden. Auch wenn das letzte Kernkraftwerk in Deutschland abgeschaltet worden ist, so geht von den Abfällen, die nicht nur aus Kernkraftwerken stammen, sondern u.a. aus dem medizinischen Bereich, eine hohe Gefahr aus, wenn man sich vor dieser nicht angemessen schützt. Ionisierende Strahlung kann Zellen und das darin enthaltene Erbgut zerstören.

Dies sind nur einige Themenbeispiele rund um die Kernenergie, die den Schülerinnen und Schülern der 10. Klassen des Gymnasiums vermittelt und mit Hilfe der Nebelkammer hervorragend veranschaulicht werden können. Auch wenn die Ära der Kernenergie in Brunsbüttel in absehbarer Zeit endet, so ist es doch umso wichtiger, dass den folgenden Generationen all die Erkenntnisse über die Kraft der Atome nicht verborgen bleiben.

Daher dankt die Fachschaft Physik des Gymnasiums Brunsbüttel dem Kernkraftwerk und seinem Betreiber Vattenfall herzlich, dass nun in den neuen Physikräumen ein weiteres didaktisch sehr wertvolles Instrument der modernen Physik ihren Dienst verrichten darf.

Sönke Offen übergibt die Nebelkammer der Fachschaft Physik und die zugehörigen Dokumente an Schulleiter Hans-Walter Thee.
Von links nach rechts: Olaf Hiel (Öffentlichkeitsarbeit KKB), Torben Mordhorst und Tobias Zabel (Fachschaft Physik), Max Reger, Tobias Schlichting, Ben Beenck, Ole Hennings, Jakob Peters Rodrigo Lühmann (Schüler der 10. Klasse), Hans-Walter Thee (Schulleiter), Sönke Offen (Teilbereichsleiter Strahlenschutz im KKB)

Großes Staunen: Sönke Offen (links) vom KKB präsentiert die Funktion der Nebelkammer. Schulleiter Hans-Walter Thee, Fachschaftsleiter Torben Mordhorst und einige Schüler der 10. Klassen beobachten fasziniert.