Kaverneninspektion in Brunsbüttel wird fortgesetzt

19.9.2014

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2014_Vattenfall_KKB KamerasystemVattenfall bereitet am morgigen Freitag (19.09.2014) die Inspektion von Kaverne 1 durch Öffnen und verschiedene Messungen vor. Anfang kommender Woche startet die Inspektion der Fässer, die voraussichtlich rund drei Wochen in Anspruch nehmen wird. In Kaverne 1 lagern insgesamt 120 Fässer mit schwach- und mittelradioaktivem Abfall. Die Abfälle stammen aus der Abwasseraufbereitung bzw. aus den Prozesskreisläufen des Kernkraftwerks. Dazu gehören Filterharze ebenso wie Verdampfer­konzentrate. Filterharze dienen dazu, das Wasser in den Prozesskreisläufen so rein wie möglich zu halten, Verdampferkonzentrate sind getrocknete Rückstände aus der Abwasseraufbereitung. Kaverne 1 ist die vierte von insgesamt sechs Kavernen, bislang wurden drei Kavernen inspiziert. Vattenfall erwartet auch in Kaverne 1 weitere Befunde. „Die Erkenntnisse aus den Inspektionen fließen in unsere Handhabungskonzepte ein, die wir derzeit in Abstimmung mit der Aufsichtsbehörde erweitern“, so Pieter Wasmuth, Geschäftsführer Kommunikation der Vattenfall Europe Nuclear Energy GmbH. Die Kavernen sind sicher, weder für das Personal noch für die Bevölkerung besteht Gefahr. Wie auch Minister Habeck betont hat, stellen nicht die Fässer, sondern die Kaverne die Schutzbarriere für Mensch und Umwelt dar. Die Kavernen waren konzeptionell zunächst nicht für eine längerfristige Aufbewahrung vorgesehen, sondern die Fässer sollten nach Schacht Konrad als bundesweitem Endlager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle gebracht werden. Ursprünglich sollte Schacht Konrad Mitte bis Ende der 90’er Jahre fertiggestellt werden. Nachdem es in der Vergangenheit mehrfach zu Verzögerungen kam, rechnet das Bundesumweltministerium aktuell mit einer Inbetriebnahme zwischen 2021 und 2025. Geplant ist es, die Inspektion aller Kavernen in den nächsten Monaten abzuschließen. Der Inhalt der Fässer soll im Anschluss in Spezialbehälter, die für die Einlagerung in Schacht Konrad notwendig sind, konditioniert werden. Für diese endlagerfähigen Behälter ist eine Vielzahl von Zulassungen nötig, die derzeit noch nicht komplett vorliegen. Bis zum Abtransport nach Schacht Konrad bleiben diese Behälter in den Transportbereitstellungshallen bzw. im geplanten Lager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle (LasmA). Alle Maßnahmen erfolgen nach vorheriger Abstimmung mit der atomrechtlichen Aufsichtsbehörde. Vattenfall hat ein neues Kamerasystem entwickelt, das den Vorteil bietet, dass detaillierte Inspektionen in den Kavernen stattfinden können ohne die Fässer bewegen zu müssen. Alle Erkenntnisse der Inspektionen fließen in ein umfassendes Konzept ein, um die Fässer aus den Kavernen zu entfernen und endlagergerecht zu verpacken, bis sie in das Bundesendlager Schacht Konrad transportiert werden können. Nach Abschluss der Inspektion in Kaverne 2 werden die restlichen Kavernen wie geplant in den nächsten Monaten inspiziert. Alle Maßnahmen erfolgen in Abstimmung mit der atomrechtlichen Aufsichtsbehörde und alle Arbeiten vor Ort werden von der Aufsichtsbehörde teilweise, vom Gutachter kontinuierlich begleitet.  Die Befunde an den Fässern in Kaverne 2 wurden der atomrechtlichen Aufsichtsbehörde als vorläufiges Ereignis der Kategorie „N“ (Normalmeldung) gemeldet. Die Meldung erfolgte vorläufig, da weitere Befunde wie in Kaverne 2 in den noch nicht inspizierten Kavernen möglich sind. Die Meldung würde in diesem Fall mit den weiteren Befunden vervollständigt werden. Gemäß der internationalen Bewertungsskala (INES) wäre das Ereignis in die Stufe 0, d. h. unterhalb der sieben Stufen, einzuordnen. Die vollständige Pressemitteilung vom 19.9.2014 finden Sie hier.